Ludwigshafen Gartenmesse: Viele Blumen, wenige Besucher

Erst gucken, dann kaufen – darauf hofften die rund 60 Aussteller bei den „Gartenfreuden“ in der Eberthalle.
Erst gucken, dann kaufen – darauf hofften die rund 60 Aussteller bei den »Gartenfreuden« in der Eberthalle.

Eine Halle voller Kakteen, Stauden, Feinkost – und sogar die Sonne hat sich am Wochenende gezeigt. Gute Voraussetzungen eigentlich für die zweitägige Messe „Gartenfreuden“ in der Eberthalle. Doch nur 3200 Besucher kamen. Der Veranstalter, die SüMa Maier GmbH, ist enttäuscht.

Am Samstagmorgen lachte endlich die Sonne. Schon vor der Halle drehte ein Rasenroboter seine Runde auf einem Stück Grün und zog die Blicke auf sich. Konkurrenz bekam er nur von einem Bagger der Firma Cramo. Kleine und große Jungs hatten hier ihren Riesenspaß beim Versuch, eine mit einer Schnur an der Schaufel befestigte Flasche in einen Eimer zu balancieren. Elke Scheid von der Firma Gaa, einem Garten- und Landschaftsbaubetrieb aus Ludwigshafen, erklärte derweil alles rund um das Pflanzen und die Pflege eines chinesischen Blauregens. Drinnen in der Halle überraschte dann erst einmal das kulinarische Angebot: italienische und türkische Spezialitäten, Feinkost, Wein und Sekt. Der Hobbygärtner von heute möchte in seinem Garten eben nicht nur arbeiten, sondern nach getaner Arbeit sein Werk auf der Terrasse genießen. Mit der Terrasse der Familie Fischer aus Oppau ist das so eine Sache. Die ist inzwischen in die Jahre gekommen. Die Lösung scheint die Firma WP Baustoffe mit ihrem Natursteinteppich aus Marmorkies und Polyurethan zu haben. Stefan Faßnacht versprach mit diesem System eine wenig aufwendige Renovierung der Terrasse. Das Ehepaar Fischer deckte sich mit Prospekten ein und schlenderte weiter.

Angebot auf der Messe kleiner geworden

Gerald und Regina Reinsch waren schon fündig geworden. In ihrem Korb befanden sich am Samstagmorgen bereits eine Margerite, ein Basilikum und eine winterharte Staude. Zuhause warteten drei Pflanztröge mit den Maßen sechs Meter auf 80 Zentimeter. „Da wächst erstaunlich viel drin, wenn man es richtig pflegt und wässert“, sagte Regine Reinsch. Ihr Mann war etwas enttäuscht. Vergeblich hätten sie nach Tomatenpflanzen Ausschau gehalten. Überhaupt sei das Angebot geringer als in den Vorjahren. Dass die Messe immer kleiner werde, bedauerte auch Gerhard Schardt. Er und seine Frau Astrid kommen seit einigen Jahren regelmäßig hierher. „Weil es hier eine Vielfalt, andere Ideen und Spezialwissen gibt“, meinte Gerhard Schardt. Er ließ sich die Gartenschere der Firma Primus erklären. Sicher kamen sie später auch noch am Stand der Gärtnerei Kohler vorbei. Die verkaufte unter anderem selbst erzeugte winterharte Schmuckstauden, Schattenstauden, Taglilien und Gräser. Besonders gut gingen die Bienenstauden. Die Kunden seien in den vergangenen Jahren für das Thema Bienen sensibilisiert geworden.

Veranstalter enttäuscht

So positiv wie das Wetter draußen fiel die Bilanz des Veranstalters SüMa Maier GmbH unterdessen nicht aus. Im Gegenteil: „Wir sind enttäuscht“, sagte Geschäftsführer Dieter Maier am Sonntagnachmittag ganz deutlich. Etwa 3200 Besucher seien an den beiden Wochenend-Tagen insgesamt in die Eberthalle gekommen. „Das ist einfach zu wenig.“ Genauso wie er seien auch viele Aussteller unzufrieden. Zum Vergleich: 2017 waren an drei Tagen insgesamt rund 5000 Besucher zu den „Gartenfreuden“ gekommen – und schon damals hatte Maier sich mehr erhofft. Aus der Bilanz im vergangenen Jahr hatte die SüMa Maier GmbH bereits zwei Konsequenzen gezogen: Die Gartenmesse wurde von drei auf zwei Tage verkürzt, sowie vom Februar in den März verlegt. Von der terminlichen Nähe zum Frühling habe er sich eine bessere Resonanz erhofft, sagte Dieter Maier. Warum es trotzdem nicht gut lief? „Das Thema ,Garten’ ist in Hallen immer schwer rüberzubringen“, sagte er. Außerdem gebe es inzwischen unzählige Gartenmessen in ganz Deutschland. Mit der Vielzahl der Veranstaltungen lasse auch die Qualität nach. Die Aussteller könnten sich seit einiger Zeit aussuchen, wo sie sich präsentieren.

Zukunft ungewiss

Ob es 2019 wieder „Gartenfreuden“ in der Eberthalle geben wird, darauf wollte sich Maier gestern Nachmittag nicht festlegen. „Wir werden uns sortieren und in den nächsten Tagen das Gespräch mit der Lukom suchen.“ Die Kongress- und Marketinggesellschaft vermietet die Eberthalle. Denkbar sei auch, mit der Messe in einen Zwei-Jahres-Rhythmus zu wechseln, so Maier. Festlegen wollte er sich dazu gestern aber noch nicht.

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