Ludwigshafen Gefühlvoll und gleichzeitig schwungvoll

Mit 55 Sängern ist die Kantorei St. Sebastian ein großer Chor.
Mit 55 Sängern ist die Kantorei St. Sebastian ein großer Chor.

Zur Gospelmesse „Sing to God“ von Kai Lünnemann hatte die Kantorei St. Sebastian am Sonntagabend eingeladen. Irgendwie brachte das Lied „Heaven is a wonderful place“ zum Einzug einen Gegenpol zum Wolkenbruch vor der Kirchentür, dem rund 250 Gäste getrotzt hatten. Mit getragenem a-capella-Gesang liefen die Sänger in die Kirche ein. Als sie Aufstellung im Altarraum genommen hatten, setzten die Musiker mit lockerer Intonation ein.

Für den ersten Teil des Abends hatte sich die Kantorei unter Leitung von Christoph Angeli für schöne Balladen entschieden. Unaufgeregt und stimmig erklangen die Titel „Eingeladen zum Fest des Glaubens“ und „Wäre Gesanges voll …“. Schwungvoll und rhythmisch wurde „Atme in uns, heiliger Geist“ gesungen, getragen war das Lied „Da wohnt ein Sehnen in uns“. Zuversichtlich wie der Text selbst ertönte das Lied „Keinen Tag soll es geben“, bei dem die Sopranistin Corinna Langenbacher zu hören war. Für den zweiten Teil des Konzerts hatten die 55 Sänger seit Mai die Gospelmesse „Sing to God“ von Kai Lünnemann und Texte von Eugen Eckert geprobt. Die Sänger der Kantorei hatten dabei Verstärkung von 15 Projektsängern erhalten. Von dem Klangvolumen und dem solistischen Können der Sopranistin Corinna Langenbacher zeigte sich das Publikum begeistert. Die Messe ist ein zehnteiliges Werk für gemischten Chor, Solisten, Band und Streichquartett. Die Texte sind in englischer, deutscher und lateinischer Sprache gehalten und gekonnt kombiniert. Der Chor verstand es, die vier- bis fünfstimmigen Chorsätze klangvoll zu interpretieren, gefühlvoll und gleichzeitig schwungvoll zu singen. Mit einem 6/8-Takt setzte das Gloria „God of the weak“ einen eigenen Akzent, beim Credo „I believe in God“ überzeugte besonders Johannes Angeli am Schlagzeug. Herausragend das Segenslied „Lichterloh“, das rockigste Stück des Abends, bei dem die Streicher ihr Können so richtig zeigen konnten und Julia Neubauer am Saxophon solistische Akzente setzte. Das Publikum klatschte begeistert im Rhythmus mit. Der Chor bildete eine tolle gesangliche Einheit, verstand es, musikalische Spannung aufzubauen. Indem sich die Sänger während der Gospelmesse im Kirchenraum verteilten, entstand eine besondere Verbindung zum Publikum. Weitere Mitwirkende des Konzerts waren Julia Donat am Bass, Beate Wiesel und Susanne Kemner an der Violine, Carolin Angeli an der Viola, Olaf Wiesel am Violoncello, die Technik hatte Philipp Kretzer übernommen.

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