Ludwigshafen Gelungener Abschluss

Spielertrainerin Jana Braun (links) verabschiedet sich mit zwei Siegen. Tanja Appel (rechts) holt den letzten Punkt für den TB O
Spielertrainerin Jana Braun (links) verabschiedet sich mit zwei Siegen. Tanja Appel (rechts) holt den letzten Punkt für den TB Oppau.

«LUDWIGSHAFEN.» Ein historischer Tag hat einen gebührenden Abschluss gefunden. Frauenfaustball-Zweitligist TB Oppau, der sich nach dieser Saison auflöst, fuhr am letzten Spieltag der Hallenrunde zwei Siege ein. In der IGS-Halle in Oggersheim gewann der TBO sowohl im Derby gegen TV Käfertal, als auch gegen Kellerkind TGS Seligenstadt.

TBO-Spielerin Tanja Appel holte ein letztes Mal zur Angabe aus und versenkte diese im Feld der TGS Seligenstadt. Es war der vorerst letzte Ball der Oppauerinnen in der Zweiten Bundesliga West. Der 3:0 (11:3, 11:3, 11:9)-Erfolg über Seligenstadt wird als finales Ergebnis in die Vereinsgeschichte eingehen. „Wir gehen heute mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus der Halle“, sagte TBO-Angreiferin Vanessa Huber. „Wir wollten Jana Braun einen schönen Abschluss bereiten und das haben wir mit den beiden Siegen gut hinbekommen“, sagte sie mit einem breiten Lächeln. Stichwort Braun: Für die Spielertrainerin des TB Oppau war es der letzte Spieltag ihrer Laufbahn. Während Appel, Huber, Lara Storck und Sandra Hanke zur neuen Saison geschlossen nach Tiefenthal wechseln, hängt Braun ihre Faustballschuhe endgültig an den Nagel. „Ein besseres Ende gibt es doch gar nicht, oder?“, fragte Braun rhetorisch und ergänzte: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir zum Abschluss noch zwei Siege holen, aber wir waren alle top motiviert.“ Wie motiviert die Oppauerinnen zu Werke gingen, sah man bereits im ersten Satz gegen Käfertal. Druckvolle Angaben von Appel führten zu einem klaren 11:5-Satzerfolg. Auch die zwischenzeitliche Schwächephase im zweiten Satz, der mit 11:6 an den TVK ging, schockte Oppau nicht. Trotz einiger Leichtsinnsfehler entschieden sie den dritten Durchgang wieder für sich. Unerklärlich allerdings, warum sie im vierten Satz den Sack nicht frühzeitig zumachten. Bei der Oppauer 7:4-Führung stellte Käfertal um und schlug nur noch Bälle von unten – für Zweitligaverhältnisse ungewöhnlich. „Das hat uns völlig aus dem Konzept gebracht“, versuchte Huber den plötzlich Einbruch der Oppauerinnen zu erklären. Braun wurde da schon deutlicher: „Es ist beschämend, in der Zweiten Bundesliga Bälle von unten zu schlagen. Genauso beschämend ist es aber, wenn man diese nicht bekommt“, ärgerte sie sich. Stark wiederum, wie der TBO im entscheidenden fünften Satz die Nerven behielt und mit dem 3:2 (11:5, 6:11, 11:9, 7:11, 13:11)-Sieg den ersten Derbyerfolg seit zwei Jahren einfuhr. „Wir haben es noch einmal geschafft, Käfertal zu schlagen“, freute sich Huber. Und diese Freude wurde mit dem historischen 3:0-Erfolg über Seligenstadt und dem sechsten Tabellenplatz nochmals gesteigert. „Dass jetzt alles vorbei ist, kann ich ehrlich gesagt noch gar nicht so richtig realisieren. Das kommt bestimmt erst noch“, sagte die 36-jährige Braun, die zusammen mit ihren Spielerinnen für ein Erinnerungsfoto posierte. Die Geste auf diesem Bild war eindeutig: Abwechselnd formten die Oppauerinnen eine Vier und eine Null mit ihren Händen, was für die 4:0 Punkte am letzten Spieltag stand. Ein gebührender Abschluss.

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