Ludwigshafen Grimm schreibt Eulen noch nicht ab

Philipp Grimm (Mitte, hier gegen den ASV Hamm) war bis zu seinem Karriereende eine prägende Figur bei den Eulen. Heute ist er Sp
Philipp Grimm (Mitte, hier gegen den ASV Hamm) war bis zu seinem Karriereende eine prägende Figur bei den Eulen. Heute ist er Sportlicher Leiter des Bundesligisten.

«LUDWIGSHAFEN.» Handball-Bundesligist Eulen Ludwigshafen wird nicht aufgeben. Auch im vergangenen Jahr ging die Mannschaft von Ben Matschke mit nur vier Zählern in die Rückrunde. Ob das seit vier Spielen punktlose Schlusslicht beim zuletzt in der Bundesliga viermal in Folge siegreichen HC Erlangen punktet, ist jedoch eher unwahrscheinlich (heute, 19 Uhr, Arena Nürnberger Versicherung).

Die vom Verletzungspech arg gebeutelten Eulen hat die nächste Hiobsbotschaft ereilt. Ausgerechnet der nach seinem Kahnbeinbruch gegen Gummersbach zurückgekehrte und mit zehn Treffern erfolgreichste Torschütze Azat Valiullin wird heute fehlen. Der russische Rückraumspieler, der durch seine starke Leistung sogar in die Mannschaft der Woche der DKB-Bundesliga berufen wurde, zog sich im Heimspiel einen Fußbruch zu. „Azat kommt zurück und schießt uns mit seinen Toren fast im Alleingang zum Sieg gegen Gummersbach. Und jetzt der erneute Rückschlag. Schlimmer hätte es nicht sein können“, findet Philipp Grimm kaum Worte. Der langjährige Kapitän und Sportliche Leiter, der seine erfolgreiche Karriere mit dem Aufstieg in die Bundesliga beendete, macht sich Sorgen um die Mannschaft: „ Es ist natürlich nicht gut, die Heimspiele gegen die direkten Konkurrenten Bietigheim und Gummersbach zu verlieren. Aber ich habe immer noch die Hoffnung, dass die Jungs die Kurve kriegen. Nur fehlt uns mit Azat jetzt ein Mann für die einfachen Tore.“ Der stolze Vater eines neun Monate alten Sohnes steht Trainer Ben Matschke und dem Management mit Rat und Tat zur Verfügung. Allerdings nicht mehr Marcus Endlich, der am Montag letzter Woche als Geschäftsführer von den Eulen-Gesellschaftern entlassen wurde. Überrascht wie viele andere im Umfeld der Eulen nahm der 33-Jährige die Nachricht entgegen: „ Ich kenne keine Gründe. Ich bedauere es und kann nur sagen, dass ich mit Marcus gerne und gut zusammengearbeitet habe. Jetzt natürlich mehr mit Lisa, die sich immer zu 100 Prozent für die Eulen einsetzt.“ Gemeinsam suchen die Verantwortlichen nach den langfristigen Ausfällen von Alexander Feld, Jan Remmlinger und Pascal Bührer eine Lösung für die unbesetzte Mittelposition im Rückraum. Spieler haben sich im Training vorgestellt, aktuell gibt es jedoch nichts Konkretes. Personelle Entscheidungen werden erst in der Winterpause getroffen. Gegen Erlangen und am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen Meister SG Flensburg-Handewitt wird das vorhandene Personal auflaufen. Bei den Franken kann das 29:33-Pokalaus gegen Hannover-Burgdorf am Dienstag Spuren hinterlassen haben. „Der Fokus von Erlangen lag vor 48 Stunden auf dem Einzug in das Final Four. Vielleicht sind sie gegen uns nicht so konzentriert“, hofft Philipp Grimm. Er ist sich sicher, dass sein alter Mitspieler und Coach Ben Matschke trotz der Widrigkeiten eine hochmotivierte Sieben auf das Parkett schickt. Und hofft gleichzeitig auch, dass die Torleute Stefan Hanemann und Matze Lenz gegen das Team von Adalsteinn Eyjolfsson im Kasten über sich hinauswachsen. Das wäre wichtig. „Ein Punkt vor Weihnachten würde uns gut tun. Der Wille der Mannschaft ist bewundernswert. Hoffentlich belohnen sie sich mal wieder.“

x