Ludwigshafen Hickhack führt zu Aufstockung

LUDWIGSHAFEN. Erstmals seit der Saison 1988/89 spielt die Fußball-Bezirksliga wieder mit 18 Vereinen. Zwei der vier zusätzlichen Spieltage werden im August abgewickelt, der wegen anstehender Pokalspiele und als Haupturlaubszeit der schwierigste Monat für die Klubs werden dürfte. Dazu wird im Dezember eine Woche länger gespielt und die Rückserie beginnt früher.

Die Größe der Liga hat zwei Gründe. Zum einen liegt das am Landesliga-Abstieg von Phönix Schifferstadt und Südwest Ludwigshafen, dem nur der Aufstieg von Meister BSC Oppau gegenübersteht. Der zweite Grund ist hausgemacht. „Am 23. Mai hat der Spielleiter des SV Bad Dürkheim, Heinz Koppenhöfer, mir per Mail mitgeteilt, dass der SV zurück in die A-Klasse wolle. Sollte der Klub Zweiter werden, würde er aber noch an den Aufstiegsspielen teilnehmen“, berichtete Staffelleiter Klaus Karl (Weingarten). Er sah es als seine Pflicht an, die abstiegsgefährdeten und punktgleichen Vereine 08 Haßloch, VTG Queichhambach und DJK Eppstein vor dem letzten Spieltag zu informieren, dass durch den Dürkheimer Rückzug nur einer des Trios absteigen würde. Danach habe Karl von Jessica Uhrig, der stellvertretenden Vorsitzenden der Dürkheimer, erfahren, dass Koppenhöfer nicht berechtigt gewesen sei, die Meldung abzugeben. Der SV 1911 wolle sehr wohl in der Bezirksliga weiterspielen. „Ich habe den für die Aufstiegsspiele zuständigen Staffelleiter der Landesliga, Peter Schakewitsch, gebeten, die Partien nicht anzusetzen“, fuhr Karl fort. Schakewitsch entschied, zu spielen. Dürkheim scheiterte und als Folge hätte Queichhambach absteigen müssen. Der VTG berief sich aber auf Karls Aussage vor dem letzten Spieltag und legte daher Protest ein. Nach Rücksprache mit dem Verbandsjuristen entschied der Verbandsausschuss, dass Queichhambach in der Liga bleibt. „Künftig wird es keinen Rückzug vom Rückzug mehr geben“, nannte Karl eine Konsequenz aus der Geschichte. „Mit dem Fair-Play bin ich gar nicht zufrieden“, betonte Karl. Bei einer Sitzung in Edenkoben sei er mit den Worten „da kommt ja der Staffeleiter der Treterliga“ begrüßt worden. Während 53 Gelb-Rote Karten exakt der Zahl des Vorjahres entsprechen, gab es in den anderen beiden Bereichen signifikante Erhöhungen. Die Roten Karten stiegen um rund ein Drittel von 43 auf 58 und die Gelbe Karte zeigten die Schiedsrichter 1125 Mal, nachdem es in der Runde zuvor nur 921 Mal „Gelb“ gegeben hatte. Laut Karl hat es nur ein oder zwei Spieltage geben, an denen kein Akteur vorzeitig den Platz verlassen musste. Der FSV Schifferstadt belegte in der Fair-Play-Tabelle den fünften Rang, der ASV Maxdorf wurde Neunter. Die FG 08 Mutterstadt, der BSC Oppau und der ESV Ludwigshafen rangieren im hinteren Drittel. Die Kosten für ein Schiedsrichterteam steigen künftig von 110 auf 120 Euro. Die Vereine haben die Erhöhung mit großer Mehrheit gebilligt. Wesentlich mehr Gegenstimmen aus den Reihen der Delegierten gab es für die Wiedereinführung des Schiedsrichter-Austausches mit dem badischen Verband. (thl)

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