Ludwigshafen Iggelheimer Trauma

Der Oggersheimer Furkan Tok (rechts) schaffte mit seiner Mannschaft den vorzeitigen Klassenverbleib in der Pfalzliga. Damit trif
Der Oggersheimer Furkan Tok (rechts) schaffte mit seiner Mannschaft den vorzeitigen Klassenverbleib in der Pfalzliga. Damit trifft Tok auch kommende Saison auf Iggelheim, im Bild mit Fabian Hauck (blau).

«Ludwigshafen.»Mit der zweiten Niederlage in Folge hat der TSV Iggelheim wieder einmal die Meisterschaft in der Handball-Pfalzliga verspielt. Dabei gehört der TSV seit Jahren gehört zu den Spitzenteams, denen der Sprung in die Oberliga zutraut wird. Doch hausgemachte Probleme verhinderten sozusagen einen Aufstieg. Besserung ist nicht in Sicht.

Ralf Hungerbühler war sehr enttäuscht. Seine Mannschaft hat – wie auch schon einige Male in der Vergangenheit – die Meisterschaft auf der Zielgeraden aus der Hand gegeben. Am Sonntag verlor Iggelheim zum zweiten Mal in Folge. Bei der TG Oggersheim unterlagen die ersatzgeschwächten Iggelheimer mit 25:30 (12:14). „Nachdem wir das Spiel gegen Dansenberg verloren hatten, wollten wir mit einem Sieg zumindest den zweiten Platz verteidigen“, sagte Hungerbühler: „Wir haben es nicht geschafft.“ Seine Mannschaft fiel sogar auf den dritten Platz zurück. Die Ursache sieht der junge Trainer vor allem in der derzeit schwachen Torausbeute. „Wenn man nicht einmal 50 Prozent der Würfe verwerten kann, dann darf man sich nicht wundern. Diese Situation haben wir seit fünf Spielen“, sagte der 25-Jährige ein wenig ratlos. Ein weiteres Problem ist die zu dünne Personaldecke. „Die Mannschaft ist auch zu alt“, hadert Hungerbühler. Knapp 28 Jahre beträgt der Altersdurchschnitt. Es fehlen die jungen Wilden, die auf den Erfolg brennen. „Wir haben in Iggelheim keinen Unterbau in der Jugend, worauf wir aufbauen können. Das ist ein Manko, womit wir leben müssen“, bedauert der in Neuhofen lebende Trainer. Jochen Baßler, Björn Weißer, Stefan Gebhart oder auch Tim Kern sind die Oldies und halten seit Jahren dem Verein weiterhin die Treue. Auch in der kommenden Saison wird der Kader nicht viel jünger werden, mutmaßt Hungerbühler. Dennoch soll auch in der nächsten Spielzeit wieder um die Meisterschaft mitgespielt werden. „Unser Anspruch ist aber mindestens Platz zwei bis vier“, sagt der gebürtige Hochdorfer. Hungerbühler hat mehrere Aufgaben zu lösen. Er muss auch den Kader verjüngen. In Justus Rieger und Patrick Groß sind zu dieser Saison zwei Eigengewächse wieder zum TSV zurückgekehrt. Und in Tom Schneider hat Iggelheim einen guten Spielmacher, der aber in Oggersheim fehlte. Das nutzte die TGO aus. Die Mannschaft des scheidenden Trainers Alexander Zimpelmann zeigte vor eigener Kulisse deutlich mehr Leidenschaft, Biss und Ehrgeiz. Oggersheim rackerte. „Meine Mannschaft hat heute gezeigt, wozu sie in der Lage ist. Sie hat stets die richtige Lösung im Spiel gefunden und hat auch eine tolle Moral gezeigt“, sagte Zimpelmann. Der Verwaltungsfachangestellte wird zum Saisonende bei der TG Oggersheim aufhören und sich verstärkt seinen Aufgaben als Bundestrainer der Gehörlosen widmen. Sein Nachfolger wird René Fischer.

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