Ludwigshafen Jetzt schleudern sie auch noch
«Rödersheim-Gronau.» Jüngstes „Sportkind“ des Turnvereins Rödersheim ist eine Schleuderballgruppe. Der Leiter der Leichtathletik-Abteilung, Michael Schaible, hat diese vor zwei Jahren gegründet. Ambitioniert, wie er ist, tritt er am Sonntag, 23. September, mit fünf Mannschaften bei den internationalen Deutschen Meisterschaften in Heuchelheim an.
Entstanden ist der Ableger der Leichtathletik-Abteilung im Sommer 2017, zunächst einfach aus Spaß, wie Trainer Michael Schaible erläutert. Er selbst hat in seiner aktiven Zeit einige Erfolge in Wurfdisziplinen wie Diskuswerfen erzielt und hatte vom Schleuderballweitwurf gelesen. Vor drei Jahren nahm Schaible allein an den Deutschen Meisterschaften teil. Im vergangenen Jahr animierte er dann Eltern und Kinder der von ihm beim TV Rödersheim trainierten Leichtathletikgruppe Rödersheimer Raketen dazu, mit ihm Schleuderballweitwurf zu trainieren. Und das mal wieder mit Erfolg. 2017 trat eine Drei-Mann-Mannschaft um Schaible schließlich bei den Deutschen Meisterschaften an und holte prompt den Titel. Nach und nach brachten die Werfer Freunde und Bekannte mit, sodass nun 15 Werfer zwischen zwölf und 49 Jahren trainieren. „Ein Freund machte da mit und fragte, ob ich nicht Interesse hätte“, erzählt Thorsten Hollach. „Es sei eine nette Gruppe. Da bin ich dann vor zweieinhalb Monaten mal hingegangen und hängen geblieben.“ Und Heiko Teuschner bestätigt: „Wir sind tatsächlich eine lustige Gruppe“. „Als Wurfdisziplin ist Schleuderballweitwurf leichter zu erlernen als Diskuswerfen“, erklärt Schaible. „Technik ist ganz wichtig, mit Kraft allein kommt man nicht weiter.“ Daher wird nach einer Aufwärmrunde und dem „Einwerfen“ nicht nur das Werfen einstudiert, sondern auch „Trockenübungen“ zur Drehtechnik eingebaut. Wie wichtig es ist, die Schlaufe des Schleuderballs zum richtigen Zeitpunkt loszulassen, zeigt sich auch an diesem Trainingsabend. Immer wieder landen Bälle auf dem benachbarten Rasen oder dem Hallendach. Als Zuschauer lebe man da nicht ungefährlich, erzählen die Sportler, lachen und raten: Besser immer die Ballrichtung im Blick behalten. Nach der Einwurf-Runde wird es „ernst“, die Weiten werden gemessen. Schaible notiert alles und wertet es später am Computer in Tabellen aus. „Da kann dann jeder sehen, ob und wie er sich verbessert hat. Das erhöht die Motivation“, erklärt er. Bei den nun anstehenden Deutschen Meisterschaften sind die Rödersheimer mit einer Damen-, zwei Herren- sowie zwei Jugendmannschaften am Start. Übungsleiter Schaible rechnet mit stärkerer Konkurrenz als im vergangenen Jahr, da sich deutlich mehr Mannschaften angemeldet haben. Daher wird seit Juli bei allem Spaß dreimal pro Woche ernsthaft trainiert, und zwar immer dienstags und donnerstags jeweils um 19 Uhr und sonntags um 10 Uhr.