Ludwigshafen Kita-Projektgesellschaft: Personalrat gegen Ausgliederung von Erzieherinnen und Erziehern
In Zahlen drückt sich die Kita-Misere in Ludwigshafen so aus: Es fehlen über 2000 Plätze, obwohl ein Rechtsanspruch darauf besteht. Inzwischen ist die Gründung einer Kita-Projektgesellschaft im Gespräch, um Neubauten schneller voranzubringen und auch eine bessere Bezahlung von Erziehern zu ermöglichen. Das Thema beschäftigte am Montag den Stadtrat. Michael Steitz, Vorsitzender des Personalrats der Stadt, der rund 4000 Mitarbeiter vertritt, im Stadtrat aber kein Rederecht hat, äußerte sich jetzt gegenüber der RHEINPFALZ zu dem Vorhaben und positionierte sich ganz klar. „Wir vom Personalrat werden einer Ausgliederung der Erzieherinnen und Erzieher keinesfalls zustimmen. Der dafür genannte Grund einer eventuellen besseren Bezahlung sehen wir nicht gegeben“, sagt der 61-Jährige. Auch eine bessere Personalrekrutierung werde durch eine Projektgesellschaft nicht stattfinden, ist er überzeugt. Ganz im Gegenteil: „Viele Erzieherinnen und Erzieher sehen die Sicherheit des Arbeitsplatzes im öffentlichen Dienst es als großes Plus.“ Der Personalrat sehe die Landespolitik in der Pflicht, etwas zu ändern, damit zum Beispiel höhere Vergütungen wie beispielsweise in Baden-Württemberg gezahlt werden könnten. Weitere Punkte, die gegen eine Auslagerung in eine Projektgesellschaft sprächen, werde der Personalrat den beteiligten Gremien zu gegebenen Zeit mitteilen, so Steitz.
„Wir wollen schneller beim Bauen werden “
Die SPD hatte eine Kita-Projektgesellschaft bereits vergangenen Sommer angeregt. Die zuständige Dezernentin Cornelia Reifenberg (CDU) hält den Vorschlag für ein gute Idee: „Wir wollen schneller beim Bauen werden und auch bei der Personalgewinnung“, sagte sie am Montag. Durch eine Auslagerung aus der Stadtverwaltung könnten den Erzieherinnen und Erziehern möglicherweise höhere Löhne gezahlt werden, was wiederum helfen könnte, dringend benötigtes Personal zu finden.