Ludwigshafen Linke für Wohn-Aktionsplan
Nach der Ankündigung von SPD-Oberbürgermeisterkandidatin Jutta Steinruck, schnell mehr bezahlbare Wohnungen in der Stadt schaffen zu wollen, geht die Diskussion darüber weiter. Die Linke begrüßt ihre Pläne. Oberbürgermeisterkandidat Dirk Schmitz (AfD) fordert 5000 neue Wohnungen statt der von Steinruck vorgeschlagenen 3000.
Bis 2025 stadtweit 3000 neue Wohnungen schaffen – das ist ein Ziel von Steinrucks „Aktionsplan Wohnen“, den sie im Falle eines Wahlsiegs umsetzen möchte (wir berichteten). Außerdem fordert sie „eine feste Quote für Sozialwohnungen bei Neubauten“. Beides unterstützt die Linke, wie deren Fraktionsvorsitzender Liborio Ciccarello mitteilt. „Die sogenannten Sickereffekte – worauf die CDU gern und häufig hinweist –, wonach durch Umzüge in Wohnungen in höheren Preissegmenten Wohnungen frei werden, dürften in Ludwigshafen kaum bis gar nicht greifen“, sagt Ciccarello. Stattdessen würden neuere Wohnungen im höheren Preissegment „sehr häufig von nach Ludwigshafen neu Hinzugezogenen gekauft oder gemietet“. Die von Steinruck geforderte Quote für Sozialwohnungen könne mit einem „Miteinander aller sozioökonomischen Schichten in allen Stadtteilen“ einhergehen. Ciccarello kritisiert in diesem Zusammenhang den städtebaulichen Vertrag zum nördlichen Entrée am Rheinufer Süd, für das keine von ihm unterstützte Sozialquote vorgesehen ist. Dirk Schmitz, Kandidat der AfD für die Oberbürgermeisterwahl, sagt: „Unsere Stadt braucht mehr sozialen und kostengünstigen Wohnungsbau!“ Er spricht von einem Bedarf von 5000 neuen Wohneinheiten. „Gehobene Wohnansprüche“ seien hingegen privater Markt und der wachse von alleine, so Schmitz. Die Aufgabe der Stadt sei es, „langjährigen Stadtbewohnern eine günstige Wohnmöglichkeit zu sichern“. Schmitz stellt dazu eine Rechnung auf: 5000 kostengünstigere Wohneinheiten à 80 Quadratmeter kosten je Quadratmeter etwa 2500 Euro, also insgesamt etwa eine Milliarde Euro. Diese Summe könne über private internationale und deutsche Fonds aufgebracht werden. Im Falle eines Sieges bei der Oberbürgermeisterwahl im September werde er eine neue Investitionsgesellschaft gründen, sagt Schmitz.