Ludwigshafen Meldet Neuhofen sein Team ab?

Nadine Schermer (rechts) und Maike Stritzinger glichen zum zwischenzeitlichen 1:1 für Neuhofen aus.
Nadine Schermer (rechts) und Maike Stritzinger glichen zum zwischenzeitlichen 1:1 für Neuhofen aus.

«Neuhofen.» Badminton-Regionalligist TuS Neuhofen bekommt in dieser Saison keinen Fuß auf den Boden. Nach fünf Spieltagen steht das Team um Timo Kettner noch ohne einen einzigen Zähler da. Am Samstag unterlagen sie in der heimischen Rehbachhalle dem SV Fun-Ball Dortelweil 2 mit 3:5. Gestern zog die TuS im Kellerduell zu Hause gegen den BC Remagen mit 2:6 den Kürzeren.

„Desaströs“, brachte Neuhofens Nummer eins, Timo Kettner, das Wochenende auf den Punkt. Weil Neuhofen und Gegner Remagen Verletzte zu beklagen hatte, wurden zwei Spiele jeweils kampflos entschieden. Im ersten Herrendoppel verletzte sich der Remagener Thilo Mund bei einem der letzten Ballwechsel gegen Timo Kettner/Sebastian Gaag so schwer am linken Knöchel, dass er später im Mixed nicht mehr antreten konnte. Allerdings konnte Mund den Sieg mit Partner Max Stage mit 21:15, 21:18 noch unter Dach und Fach bringen. Im zweiten Herrendoppel führten Marc Bartel und Ben Rausch nach verlorenem ersten Satz (14:21) im zweiten Durchgang mit 6:3, als Rechtshänder Rausch zum Schlag ausholte, diesen mit schmerzverzerrtem Gesicht abbrechen musste. Direkt im Anschluss signalisierte er dem Schiedsrichter, dass er nicht mehr weiterspielen könne. „Vermutlich ist die Schulter ausgekugelt“, prognostizierte Kettner, der ihn mit Eispacks versorgte. Die Schulterverletzung von Rausch ist allerdings nicht neu. Er plagt sich seit einiger Zeit damit herum. Weil Rausch verständlicherweise das dritte Herreneinzel nicht mehr spielen konnte, ging dieser Zähler an Remagen. Den einzigen erarbeiteten Punkt für die TuS holte das Damendoppel Nadine Schermer/Maike Stritzinger zum zwischenzeitlichen 1:1. Ansonsten lief wenig zusammen bei der TuS – so wie schon seit Saisonbeginn. „Die Runde könnte nicht schlimmer laufen“, sagte Kettner, der in den vergangenen Jahren eine Bank war, aber heuer auch mehrfach schwächelte. „Das ist momentan eine mentale Blockade, kein physisches Problem. Wir spielen alle durchweg unter unserem Niveau“, analysierte er. An was das liegt? „Der Druck ist groß“, betonte Kettner. Die Neuhofener, die eine famose letzte Saison spielten, stehen seit Beginn der Runde mit dem Rücken zur Wand. Zum einen haftet ihnen das Verletzungspech an den Fersen – neben Rausch fällt auch Daniela Kasper (Bänder-, Meniskus- und Kreuzbandriss) rund ein Jahr aus, zum anderen fehlen ihnen ihre starken Nachwuchsspieler Chiara Marino und Matti-Lukka Bahro, die deutsche Jugendrangliste spielen müssen. „Wir haben ein echtes Personalproblem, obwohl wir auf dem Papier sechs Herren und drei Damen hätten“, sagte Kettner, der jetzt sogar so weit geht und darüber nachdenkt, die Mannschaft mangels Spieler abzumelden. „Wir müssen uns in den nächsten Tagen zusammensetzen und das diskutieren. Allerdings bin ich kein Freund davon, denn man verwirkt damit das Recht auf den direkten Wiederaufstieg“, betonte er. Bis zum 25. November muss eine Entscheidung gefallen sein, denn dann trifft Neuhofen auf den 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim 3 und tags darauf zu Hause auf den TuS Schwanheim.

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