Ludwigshafen Neue Zeitrechnung beginnt

LUDWIGSHAFEN/SCHIFFERSTADT. Der Ludwigshafener SC und Phönix Schifferstadt haben sich für die D-Junioren-Verbandsliga beworben. Diese Spielklasse wird zur neuen Saison eingeführt und soll 14 Vereine umfassen. Damit gibt es erstmals in dieser Altersklasse eine verbandsweite Staffel.

„Es gibt 23 Bewerber“, informiert Jürgen Schäfer (Frankelbach), der Vorsitzende des Verbands-Jugendausschusses. Zugang zur neuen Klasse haben Mannschaften, die bisher in den vier Landesligen gespielt haben. Aus dem Bereich der Vorderpfalz haben sich neben dem LSC und Phönix der 1. FC 08 Haßloch, TSV Königsbach, VfR Frankenthal, FC Speyer 09 und der FSV Offenbach beworben. Weitere Bewerbungen sind nicht mehr möglich, da die Frist abgelaufen ist. „Aus dem Bezirk Rheinhessen haben neun Mannschaften Interesse in der Liga zu spielen, aus der Westpfalz sind es vier und von der Nahe kommen drei Teams“, verdeutlicht Schäfer. Gespielt wird, wie bei den D-Junioren üblich, mit neun Akteuren. Wie der Verbandsjugendchef erklärt, haben sich die Vereine darauf geeinigt, dass die Proficlubs FSV Mainz 05 und 1. FC Kaiserslautern mit ihren Leistungszentren für die neue Klasse gesetzt sind. An deren Einzug in die neue D-Junioren-Verbandsliga hatten sowieso kein Zweifel bestanden. Um die restlichen zwölf Mannschaften zu ermitteln, werden nach dem Saisonende am 13. Juni Qualifikationsspiele durchgeführt. „Wir bilden drei Fünfer- und eine Sechsergruppe. Jeder spielt innerhalb der Staffel in einer einfachen Runde gegen jeden. Die drei Besten jeder Gruppe steigen auf“, erklärt Schäfer. Wie die Gruppeneinteilung vorgenommen wird, ist noch offen. Darüber wird der Verbandsjugendausschuss in Kürze entscheiden. Möglich ist, dass vier regionale Gruppenköpfe mit den stärksten Mannschaften gebildet werden. „Wir überlegen uns, wie wir die verbleibenden 17 Mannschaften verteilen“, sagt Schäfer. Wahrscheinlich ist, dass Töpfe gebildet werden, aus denen gelost wird. Eine Variante, die seit Langem auch bei den Auslosungen von Welt- und Europameisterschaften angewandt wird. Schäfer erklärt, warum: „Es wäre schlecht, wenn in einer Gruppe nur vorderpfälzische und in einer anderen nur rheinhessische Mannschaften sind. Wir wollen eine breite Streuung.“ Das heißt aber auch, dass auf die Vereine unter Umständen weite Fahrten zukommen werden, denn es wird auch unter der Woche gespielt. „Am Samstag, 20. Juni, beginnen die Qualifikationsspiele. Dann wird im Mittwoch-Samstag-Mittwoch-Rhythmus gespielt“, erläutert der Ausschussvorsitzende. Die Runde wird sich auf jeden Fall bis in den Juli ziehen. Auf Verpflichtungen der Vereine, wie beispielsweise die Teilnahme an Turnieren, wird der Verband keine Rücksicht nehmen. Die Ausnahme sind Kreispokalendspiele, falls die in diesen Zeitraum fallen. Ursprünglich sollte die Liga nur mit zwölf Mannschaften spielen, doch inzwischen hat man sich auf 14 geeinigt. „Das hat den Vorteil, dass man bei der Terminplangestaltung den gleichen Schlüssel wie bei den C-Junioren verwenden kann“, sagt Schäfer. So könne verhindert werden, dass C- und D-Junioren eines Vereins zur selben Zeit ein Heimspiel haben. Vorgesehener Spieltermin für die D-Junioren ist der Samstag. Anpfiff soll in der Regel um 14.30 Uhr sein. Die Klubs wurden auch darüber informiert, dass der „alte“ Jahrgang 2002 ebenso nicht spielberechtigt ist wie Neuzugänge. Wer spielen will, muss spätestens ab dem 1. Mai seinem Verein angehören und mindestens Jahrgang 2003 sein. Klar ist mittlerweile auch, dass es vier Absteiger geben wird, deren Plätze die jeweiligen Landesliga-Meister einnehmen. Verzichtet der Titelträger, kann der Vizemeister das Aufstiegsrecht wahrnehmen. Die erste Verbandsliga-Saison für D-Junioren startet am zweiten September-Wochenende. Die neue Liga findet nicht überall Beifall. „Unglücklich ist, dass die Einführung einer neuen Spielklasse während der laufenden Saison beschlossen und nicht vorbereitet wurde“, kritisiert Jürgen Grimm, dritter Vorsitzender von Phönix Schifferstadt. Der Sportchef kalkuliert ein, dass Phönix unter Umständen nicht zu den Gründungsmitgliedern zählen wird, was aber kein Beinbruch sei. „Die D-Junioren zählen eigentlich zum Aufbaubereich, deswegen haben wir im Jahrgang 2003 noch nicht intensiv gesichtet. Jetzt sollen sie plötzlich schon zum Leistungsbereich gehören“, argumentiert Grimm. Die Verbandsliga sei für die Entwicklung der zwölf- bis 13-jährigen Kinder kontraproduktiv. Beim Ludwigshafener SC wird die neue Klasse befürwortet. „Diese Liga wird die Spieler weiterbringen. Es ist ein ungeheurer Reiz, sich mit den Topteams zu messen“, sagt Jugendleiter Reiner Holzapfel. Der LSC habe einen sehr guten Jahrgang 2003, der die Qualifikation schaffen sollte, und generell im unteren Jugendbereich viele Talente. Die Hochfelder sind derzeit souveräner Spitzenreiter in der Landesliga. „Die weiteren Fahrten, die auf uns zu kommen, nehmen wir in Kauf“, betont Holzapfel. (thl)

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