Ludwigshafen Noch nicht ausgedaddelt

Eva Stutzmann schafft es nicht, sich von ihrem Gameboy aus früheren Zeiten zu trennen.
Eva Stutzmann schafft es nicht, sich von ihrem Gameboy aus früheren Zeiten zu trennen.
Nach wie vor wird Tetris gespielt

Erika Maas ist mit ihrem „nackigen Game Boy“, wie sie ihr Kult-Spielgerät mit teilweise transparentem Gehäuse nennt, in die Redaktion der RHEINPFALZ in Ludwigshafen gekommen. „Den habe ich mir in den 1990er-Jahren für mich gekauft. Er wird von mir gepflegt und funktioniert immer noch wie damals“, erzählt die 62-Jährige aus Niederfeld im Stadtteil Gartenstadt. Ihre Kinder haben die Ur-Version der tragbaren Spielkonsole mit weißem Gehäuse als Erste in der Familie bekommen, wie sie sich erinnert. Während der Nachwuchs den Gameboy jedoch längst nicht mehr zum Zeitvertreib nutzt, ist Erika Maas nach wie vor von ihrer Konsole begeistert, sagt sie: „Am liebsten mag ich Tetris. Das spiele ich inzwischen nur noch. Immer im Level 9, der höchsten Schwierigkeitsstufe.“ Obwohl sie von ihren Kollegen wegen ihrer Leidenschaft zu dem Spielgerät aus dem vergangenen Jahrtausend mitunter belächelt werde, will die 62-Jährige ihrem Gameboy treu bleiben. „Mit einem Smartphone spiele ich nicht“, betont sie. Gerät der ersten Generation Robert Schindler, der in Mundenheim wohnt, hat die Frage des MARKTPLATZ LU nach Gameboys dazu veranlasst, „wieder einmal in meiner Krempelkiste zu wühlen“. Schindler hatte sich schon öfter auf die Frage „Gibt es das noch?“ gemeldet. Er besitze noch einen Gameboy „der ersten Generation“, berichtet Schindler. Der funktioniere aber nicht mehr, so der 86-Jährige. Ein weiterer Gameboy sei noch intakt. Mit dem spiele öfter sein siebenjähriger Neffe Joris. Für ihn sei das „eine schöne Abwechslung zu dem modernen Smartphone“. Hoffnung auf neue Spiele „Man hebt sie halt auf, die waren schließlich nicht billig“, nennt Gabriele Pagel aus Ruchheim als Grund, warum sie die drei Gameboys ihrer beiden Töchter noch hat. Die beiden älteren in den Farben grau und rot seien aus den Jahren 1989 bis 1994, ein Gameboy in lila sei 1998 gekauft worden. Nicht nur die Geräte besitzt die Familie Pagel noch, sondern auch diverse Spiele und Zubehör wie einen Akku-Adapter und eine Kunststoffbox zum Umhängen. Zwei der Geräte würden noch funktionieren, der lila Gameboy sei jedoch kaputt, berichtet Pagel. Die inzwischen erwachsenen Töchter hätten kein Interesse mehr an den „altmodischen Dingern“. „Aber vielleicht gibt es mal wieder neue Spiele, und man nimmt sie doch mal wieder in die Hände“, sagt Pagel. Zu schade zum Wegwerfen „Man wird sie nie mehr benutzen, aber es wäre schade, sie wegzuwerfen“, sagt Sandra Gaube, die einen etwa 14 Jahre alten Gameboy besitzt. Der Gameboy stammte ursprünglich von ihrem Neffen. Ihre beiden ältesten Kinder hätten auf dem Gameboy verschiedene Spiele für Kinder gespielt, erzählt Gaube. Später hätten die Kinder dann mehrfach zu Weihnachten und zum Geburtstag neuere Modelle bekommen. Mutter für Gameboy begeistert „Ja, ich hab noch einen und hab’ es damals geliebt, damit zu spielen“, berichtet die 51-jährige Eva Stutzmann aus Ludwigshafen. Es sei ihr sogar gelungen, ihre damals 47 Jahre alte Mutter mit dem „Gameboy-Virus“ zu infizieren. Die habe sich bei dem Spiel Dr. Mario sogar eine Sehnenscheidenentzündung eingehandelt. Dann sei allerdings „ganz schnell Schluss damit“ gewesen. Stutzmann berichtet, dass sie für das Gerät „auch noch die passende aufsetzbare Lupe“ habe. Dank der habe auch bei schlechteren Lichtverhältnissen das Spiel nicht abgebrochen werden müssen. „Mann, hatte ich damals Zeit“, so Stutzmann. Obwohl der Gameboy nicht mehr funktioniere, schaffe sie es nicht, sich von ihm zu trennen. | PROTOKOLL: CHRISTIAN BERGER DOPPELTERZEILENUMBRUCHUND ANNEGRET RIES DOPPELTERZEILENUMBRUCH

Robert Schindler hat noch einen Gameboy der ersten Generation und ein etwas neueres Gerät.
Robert Schindler hat noch einen Gameboy der ersten Generation und ein etwas neueres Gerät.
Sandra Gaube hat seinerzeit sogar ihre Mutter mit dem „Gameboy-Virus“ infiziert.
Sandra Gaube hat seinerzeit sogar ihre Mutter mit dem »Gameboy-Virus« infiziert.
Gabriele Pagel besitzt noch drei Gameboys und einiges an Zubehör und Spielen für die Geräte.
Gabriele Pagel besitzt noch drei Gameboys und einiges an Zubehör und Spielen für die Geräte.
Erika Maas spielt nach wie vor gerne Tetris auf ihrem Gameboy aus den 1990er-Jahren.
Erika Maas spielt nach wie vor gerne Tetris auf ihrem Gameboy aus den 1990er-Jahren.
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