Ludwigshafen Nur noch Mittelmaß

LUDWIGSHAFEN. Auf den Fußball-Oberligisten Arminia Ludwigshafen kommen schwere Zeiten zu. Das liegt weniger an der 2:4 (0:1)-Heimniederlage gegen Aufsteiger Schott Mainz, sondern an der immer prekärer werdenden Personallage.

Es war kurz vor der Pause, als FCA-Mittelstürmer Eric Veth ohne Einwirkung eines Gegenspielers zusammensackte, sich das Knie hielt und liegen blieb. Der zunächst befürchtete Kreuzbandriss scheint es jedoch nicht zu sein, wie Arminias Mannschaftsarzt Bernd Arens nach der Partie diagnostizierte. „Erst nach einer genaueren Untersuchung wird klar sein, wie schlimm die Verletzung ist“, sagte Arens. Einige Wochen dürfte Veth aber ausfallen. Er ist der vierte Langzeitverletzte nach Erik Rehhäußer, Christoph Sauter und Manuel Maier. „Das ist ganz bitter für uns“, stöhnte Trainer Thomas Fichtner. Da zudem etliche Spieler wegen privater Verpflichtungen und Erkrankungen fehlten, trat die Arminia mit dem letzten Aufgebot an. Die Startelf konnte sich dennoch sehen lassen, aber nur auf dem Papier. Was das Team in der ersten halben Stunde bot, hatte mit Oberligafußball wenig zu tun. Der FCA agierte konzept- und ideenlos, es gab kaum Bewegung und wenn, dann wurde mehrheitlich getrabt, Sprints waren selten. „Wir hatten keinen Zugriff auf das Spiel und keine Ordnung“, nannte Steffen Burkhard zwei Gründe für die schwache Phase. Der Routinier fühlte sich nach seiner Rückkehr in die Innenverteidigung sichtlich wohler. Trotz eines Pfostenschusses von Marcel Bormeth war der 0:1-Rückstand zur Pause für die Arminia schmeichelhaft. Fichtner ergriff die Flucht nach vorne. Die Arminia agiert im zweiten Abschnitt viel offensiver und aggressiver. Gepaart mit einer allzu pomadigen Spielweise der Mainzer kippte das Spiel. Domenic Frey erzielte fünf Minuten nach seiner Einwechslung das 1:1. „Ein unbeschreibliches Gefühl“, sagte der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler. Frey, der erstmals in der Oberliga eingesetzt wurde, war vor der Runde von A-Klasse-Absteiger Concordia Ludwigshafen zum FC Arminia II gewechselt. „Super, was er geleistet hat. Er hat sich empfohlen“, freute sich der Coach. Frey erzielte nicht nur ein Tor, sondern war am 2:4 von Marc Thau beteiligt und hatte noch einige gute Aktionen. „Nach dem 1:1 waren wir überlegen und hätten in Führung gehen können. Aber Mainz war vor dem Tor abgeklärter“, sagte Kapitän Pietro Berrafato und meinte die Treffer zum 1:2 und 1:3. „Verloren haben wir auch, weil wir in der Anfangsphase nicht konsequent genug waren“, kommentierte Danny Torrieri. Sein zwölftes Oberligaspiel war sein bestes. Der Allrounder hatte nach seiner Einwechslung rechts offensiv begonnen und bereitete die Chance für Tim Amberger sehr gut vor (34.). Der kampfstarke Torrieri, der später verteidigte, war auch Ausgangspunkt des zweiten Arminia-Treffers, als er sich zum wiederholten Mal in den Angriff einschaltete. (thl)

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