Ludwigshafen OB zum „Ludwigs-Quartier“: Ein Glücksfall für die Stadt

Frontansicht: Der Bau im Feld C aus Blickrichtung Rheinallee.
Frontansicht: Der Bau im Feld C aus Blickrichtung Rheinallee.

Richtfest 13 Monate nach der Grundsteinlegung: Mit dem Quartier „LQC Ludwigshafen“ werden am Rheinufer Süd fast neue 200 Wohnungen geschaffen. 75 bis 100 Millionen Euro werden dafür investiert. Das sogenannte Baufeld C ist Teil des „Ludwigs-Quartiers“ – das aktuell größte Stadtentwicklungsprojekt.

Burger, Bier und glückliche Bauherren: Vor rund 100 geladenen Gästen ist am Dienstagnachmittag an der Rheinallee auf dem ehemaligen Halberg-Areal Richtfest für ein gigantisches Wohnbauprojekt gefeiert worden – zumindest für einen Teil davon, das sogenannte Baufeld C, das als „LQC Ludwigshafen“ innerhalb der Entwicklung des am Ende vier Baufelder umschließenden „Ludwigs-Quartiers“ firmiert. Das „LQC“-Projekt ist das fortgeschrittenste der vier Felder und soll nach aktuellen Plänen im dritten Quartal 2024 fertiggestellt werden.

Es umfasst 196 Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen (43 bis 156 Quadratmeter), von denen 40 „Studios“ (Ein-Zimmer-Apartments) möbliert angeboten werden. Am häufigsten werden Drei-Zimmer-Wohnungen (69) vermarktet, daneben 61-Ein-, 40 Zwei-, 20 Vier- sowie sechs Fünf-Zimmer-Wohnungen. Die Gesamtwohnfläche im „LQC“ beträgt rund 14.100 Quadratmeter.

20 E-Ladesäulen in Tiefgarage

Im Erdgeschoss sind vier Gewerbeeinheiten (insgesamt 556 Quadratmeter) sowie ein Büro des Quartiersmanagers vorgesehen, der sich vor Ort um die Mieterbetreuung kümmern soll. Das ganze Quartier besteht aus acht zusammenhängenden Gebäuden, die jeweils über individuelle Eingänge und Treppenhäuser verfügen. Eine gemeinsame Tiefgarage verbindet die Komplexe unterirdisch. Der parkähnlich gestaltete Innenhof soll allen Mietern zur Verfügung stehen und als Erholungs- und Begegnungsort dienen.

Mieterstrommodell mit quartierseigener Energie

Die Photovoltaik-Anlage auf dem flachen Gebäudedach soll die Bewohner über ein sogenanntes Mieterstrommodell mit quartierseigener Energie versorgen. Auch die 20 E-Ladesäulen in der Tiefgarage sollen so mit Strom gespeist werden. Die Heizanlage nutze zusätzlich zur lokalen Fernwärme eine umweltfreundliche Holzpellet-Anlage als Energiequelle. Das Gebäude biete den Mietern damit die Möglichkeit, „Nachhaltigkeit zu leben“.

Frontansicht: Der Bau im Feld C aus Blickrichtung Rheinallee.
Frontansicht: Der Bau im Feld C aus Blickrichtung Rheinallee.
Die Rückseite: Das Baufeld C aus Blickrichtung Roonstraße.
Die Rückseite: Das Baufeld C aus Blickrichtung Roonstraße.
Symbolisch fürs Richtfest schlagen die Bauherren, der Architekt und Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck Nägel in einen Balken.
Symbolisch fürs Richtfest schlagen die Bauherren, der Architekt und Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck Nägel in einen Balken.
Der Zimmermann beim Richtspruch.
Der Zimmermann beim Richtspruch.
Mit dem Richttuch am Mikro: Weisenburger-Chef Matthias Ryzlewicz.
Mit dem Richttuch am Mikro: Weisenburger-Chef Matthias Ryzlewicz.
OB Jutta Steinruck mit Zimmermannshut.
OB Jutta Steinruck mit Zimmermannshut.
So soll das »LQC-Quartier« nach der Fertigstellung aussehen – eines von vier Carrés.
So soll das „LQC-Quartier“ nach der Fertigstellung aussehen – eines von vier Carrés.
Fußgängeransicht von der Rheinallee.
Fußgängeransicht von der Rheinallee.

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Das Vorhaben wird von dem Projektentwickler Gero Real Estate AG (Rülzheim) federführend begleitet. Dessen Sprecher Sebastian Reuter bezeichnete den Fortschritt des „LQC“ als außergewöhnlich: „Es ist ein herausragendes Wohnquartier. Die Kombination aus nachhaltiger Bewirtschaftung und modernem Betriebskonzept ermöglichen ab 2024 qualitativ hochwertiges Wohnen im Ludwigs-Quartier“, sagte er.

Lobende Worte gab es auch aus der Politik: Einen „Glücksfall für die Stadt“ nannte Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (parteilos) das Projekt. „Wo die Firma Halberg Ludwigshafen über 100 Jahre geprägt hat, wird bald hochwertiger Wohnraum entstehen. Das kann sich sehen lassen. Danke an alle, die das möglich machen.“

Ortsvorsteher beeindruckt

Der 2,5 Hektar große Standort des Maschinenbauers wurde Ende 2017 mit damals 250 Mitarbeitern nach 135 Jahren geschlossen. Bereits im Januar 2015 hatte ihn der US-Konzern Flowserve übernommen und ihn Anfang 2019 an die Investoren Gero und Aberdeen Standard Investments verkauft, die in das komplette „Ludwigs-Quartier“ ursprünglichen Angaben zufolge mindestens 270 Millionen Euro stecken wollten.

Geplant sind vier sechsstöckige Gebäude-Komplexe in Carré-Form mit Bruttoflächen von 11.000 bis 18.000 Quadratmeter sowie mindestens 500 Tiefgaragen-Stellplätzen. Das autofreie Quartier hat eine Bruttogrundfläche von 64.000 Quadratmetern, auf denen am Ende 891 Wohnungen inklusive Kita und Studentenapartments entstehen sollen.

Beeindruckt vom rasanten Fortschritt im Baufeld C zeigte sich am Dienstag auch Süd-Ortsvorsteher Christoph Heller (CDU). „Die Geschwindigkeit ist fast unschlagbar. Ich habe mir nicht vorstellen können, dass ein Projekt dieser Größenordnung in Zeiten wie diesen voll im Zeitplan liegt.“ Das Quartier werde den Stadtteil enorm aufwerten.

Vermarktung startet im Mai 2024

Die Vermarktung für das „Ludwigs-Quartier“ zwischen Halbergstraße im Norden, Rottstraße im Westen und Rheinallee im Osten beginnt im Mai 2024. Ansprechpartner dafür ist das Heidelberger Maklerunternehmen Müller Merkle Immobilien. Interessenten können sich jetzt bereits im Netz unter www.lqc-ludwigshafen.de für eine Mietwohnung vormerken lassen. Architekt ist Stefan Forster (Frankfurt), Generalunternehmer die Weisenburger Bau GmbH (Karlsruhe).

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