Ludwigshafen Ortsbeirat Nord: Knappe Mehrheit für Osman Gürsoy
Mit einer hauchdünnen Mehrheit (acht Ja- und sechs Nein-Stimmen) hat der Ortsbeirat Nord am Dienstagnachmittag Osman Gürsoy (SPD) zum neuen zweiten stellvertretenden Ortsvorsteher gewählt.
Gürsoy soll die Stadtteilspitze komplettieren und Ortsvorsteher Antonio Priolo bei Terminen vertreten sowie den ersten stellvertretenden Ortsvorsteher Georgios Vassiliadis (beide SPD) entlasten. Doch Dieter Netter (Grüne) und Bernd Leibig (CDU) vermuteten einen politischen Schachzug der SPD ein Jahr vor der nächsten Kommunalwahl. „Es ist doch die ganzen vergangenen Jahre ohne zweiten Stellvertreter gegangen“, meinte Netter. Leibig bemängelte: „Sie missachten die ungeschriebene Regel, dass die zweitstärkste Fraktion einen Stellvertreter stellt.“ Er warf der SPD ein „wahltaktisches Manöver und parteipolitische Ziele vor“. Priolo wies die Kritik zurück. Er brauche Entlastung, „da es immer mehr Termine gibt“. Auch einen parteipolitischen Alleingang sehe er nicht: „Ich bin Ortsvorsteher aller Bürger, und die anderen Fraktionen haben keinen Vorschlag gemacht.“ Sebastian Schröer (SPD) konterte, dass es im „Hemshof keine Tradition gibt, dass von allen Fraktionen jemand gewählt wird“. Hintergrund der Wahl sei, dass Vassiliadis beruflich stärker eingespannt sei und entlastet werden müsse. Gürsoy sei ein „hervorragender Vorschlag“. Nach der denkbar knappen Wahl ist Gürsoy gleich in der Sitzung von Sozialdezernentin Beate Steeg (SPD) vereidigt worden. Er ist 29 Jahre alt, in Ludwigshafen aufgewachsen, seit zehn Jahren SPD-Mitglied und gehört dem Ortsbeirat seit 2014 an.