Ludwigshafen Posttunnel: Für die Grünen verhält sich die Bahn skandalös

„Die Deutsche Bahn verhält sich skandalös“, kritisieren die Grünen im Stadtrat. Die Mitteilung der Deutschen Bahn, dass sich die Öffnung des Posttunnels durch ein Planfeststellungsverfahren bis 2023 verzögern wird (wir berichteten am Samstag), sei inakzeptabel.

„Die Öffnung des Tunnels ist seit vielen Jahren im Gespräch und verzögert sich von Jahr zu Jahr. Wenn die Bahn jetzt feststellt, dass ein Planfeststellungsverfahren weitere zwei Jahre Verzögerung mit sich bringt, ist das unseriös“, erklärt Hans-Uwe Daumann, Fraktionschef der Grünen im Rat. Monika Kleinschnitger, schulpolitische Sprecherin der Fraktion, meint: „Wir brauchen den Fußgängertunnel zum größten Bildungsstandort unserer Stadt dringlicher denn je. Wir können nicht weitere vier Jahre warten, bis die Verbindung zwischen Innenstadt und Hauptbahnhof auf der einen und der Hochschule und den Berufsbildenden Schulen auf der anderen Seite endlich geöffnet wird.“ Daumann kritisiert das Verhalten der Bahn auch im Zusammenhang mit dem Hauptbahnhof: „Das Staatsunternehmen Bahn springt mit den Städten und Gemeinden um, wie es will. Der Hauptbahnhof ist nach 50 Jahren in einem beklagenswerten Zustand. Auch hier stellt sich die Bahn stur. Wir unterstützen die aktuellen Bemühungen der Stadt, die Bahn zum Handeln zu bewegen.“ Auch Peter Mudra, Präsident der über 4500 Studenten zählenden Hochschule, ist äußerst unzufrieden mit der Hängepartie und hat einen Beschwerdebrief an die Bahn geschickt. Betroffen von der Verzögerung für die seit Jahren geforderte Öffnung sind auch die benachbarten Berufsschulen mit etwa 3000 Schülern. Mudra pocht auf eine baldige Öffnung des 180 Meter langen Tunnels, der 1967 zwischen Hauptbahnhof und Postgelände in der Ernst-Boehe-Straße eingerichtet wurde. Von der Tunnelöffnung würden gut 7000 Personen profitieren. Sie soll aktuellen Schätzungen zufolge über eine Million Euro kosten. Auch der Mundenheimer Ortsbeirat will sich für die Öffnung einsetzen, so Ortsvorsteherin Anke Simon (SPD).

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