Ludwigshafen / Frankenthal Prozess zu Oggersheimer Bluttat: Angeklagter verwickelt sich in Widersprüche

Der Angeklagte verbirgt sein Gesicht hinter einem Aktenordner.
Der Angeklagte verbirgt sein Gesicht hinter einem Aktenordner.

[Aktualisiert 14.15 Uhr] Im Prozess um die Oggersheimer Bluttat vom 18. Oktober hat sich am vierten Verhandlungstag der Angeklagte noch einmal zum Tatablauf geäußert. Nach seiner Darstellung habe er geglaubt, dass die Opfer seiner Messerattacken seine Familie bedroht hätten. Er habe die beiden Männer „unschädlich“ gemacht. Zuerst habe er den älteren Handwerker angegriffen, weil der näher zu ihm stand. Als der jüngere Kollege zur Hilfe gekommen sei, habe er ihn abgewehrt. Augenzeugen der Tat hatten hingegen berichtet, dass es genau umgekehrt gewesen sei. Der 26-jährige Somalier verwickelte sich während seiner Aussage immer wieder in Widersprüche. So sagte er zunächst, sein Opfer sei tot gewesen, als er ihm den Arm abtrennte. Später war er sich dann nicht mehr sicher. Augenzeugen hatten berichtet, das Opfer habe noch gelebt. Auf die Frage, warum er das Opfer verstümmelte, meinte der Angeklagte, dass es ein Kampf gewesen sei, da „kann sowas passieren“. Er habe erst im Gefängnis erfahren, dass seine Opfer nicht im Haus seiner Ex-Lebensgefährtin wohnten und sie gar nicht kannten. „Es ist halt passiert. Bedauern kann ich nicht aussprechen“, sagte der 26-Jährige auf Nachfrage der Staatsanwältin.

Der Angeklagte hat zwei Handwerker auf offener Straße in Oggersheim umgebracht und den Kunden eines Drogeriemarkts lebensgefährlich verletzt, bevor er von der Polizei niedergeschossen wurde. Er ist wegen Doppelmordes und versuchten Mordes angeklagt. Der Prozess am Frankenthaler Landgericht wird kommende Woche mit weiteren Aussagen von Augenzeugen der Tat und der Vernehmung der ehemaligen Partnerin des Angeklagten fortgesetzt.

Den Bericht zum vierten Verhandlungstag am Donnerstag finden Sie hier.

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