Ludwigshafen Sepsis: Klinikum Ludwigshafen hat eigenes Behandlungsteam

Am Klinikum Ludwigshafen kümmert sich ein sogenanntes ABS-Team um die Behandlung von Sepsis, umgangssprachlich als Blutvergiftun
Am Klinikum Ludwigshafen kümmert sich ein sogenanntes ABS-Team um die Behandlung von Sepsis, umgangssprachlich als Blutvergiftung bekannt. Von links: Stefanie Rahn, Fachapothekerin für Klinische Pharmazie und Infektiologie, Oberärztin Iris Klaus, Petra Bauchhenß, Pflegerische Leitung der Operativen Intensivstation, Chefarzt Wolfgang Zink.

Anlässlich des Welt-Sepsis-Tags am Freitag, 13. September, rückt das Klinikum Ludwigshafen das Krankheitsbild der Sepsis in den Fokus, umgangssprachlich auch als Blutvergiftung bekannt. Es ist eine der schwersten Verlaufsformen einer Infektion.

In Deutschland erkranken jährlich rund 230.000 Menschen an einer Sepsis, bei etwa 85.000 Menschen verläuft die Infektion tödlich, so eine Mitteilung des Klinikums, wo 2022 eigens das ABS-Team (Antibiotic Stewardship) gegründet wurde, das sich schwerpunktmäßig mit Sepsis und deren Behandlung beschäftigt.

„Die Sepsis, umgangssprachlich oftmals auch ,Blutvergiftung’ genannt, ist keine Vergiftung im herkömmlichen Sinn“, erklärt Wolfgang Zink, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensiv- und Notfallmedizin. Vielmehr handelt es sich dabei um die schwerste Verlaufsform einer Infektion. Sie entsteht, wenn die körpereigenen Abwehrkräfte versuchen, eine lokale Infektion zu bekämpfen und dabei so überschießend reagieren, dass sie sich gegen den eigenen Körper wenden. „Um eine Sepsis so schnell und effektiv wie möglich zu behandeln, ist unter anderem die umgehende Gabe von sogenannten Breitband-Antibiotika essenziell“, so Zink.

Behandlung mit Antibiotika

Das Klinikum Ludwigshafen bietet auf drei Intensivstationen eine hochprofessionelle Versorgung von Sepsis-Patientinnen und -Patienten an. Eine zentrale Rolle spielt das ABS-Team, das aus speziell ausgebildeten Antibiotika-Expertinnen und -Experten besteht. Diese unterstützen und beraten die Intensivmedizinerinnen und -mediziner bei der individuellen Antibiotikabehandlung und tragen somit wesentlich zur bestmöglichen Versorgung der erkrankten Personen bei.

„Unsere Aufgabe ist es, die richtige Substanz und Behandlungsdauer auszuwählen, um die effektivste Antibiotikatherapie für unsere Patientinnen und Patienten sicherzustellen und gleichzeitig Resistenzen zu vermeiden“, erläutert Iris Klaus, Oberärztin am Klinikum Ludwigshafen. Im ABS-Team ist mit Stefanie Rahn auch eine Fachapothekerin für Klinische Pharmazie und Infektiologie. Durch diese interdisziplinäre Zusammenarbeit verbessert das Klinikum Ludwigshafen nach eigenen Angaben maßgeblich die Versorgung seiner Patientinnen und Patienten.

Sepsis – immer ein medizinischer Notfall

Eine Sepsis sei nicht immer einfach festzustellen, so das Klinikum. Ihre Anzeichen sind vielfältig und oft diffus: Sie reichen von Müdigkeit und Apathie über kalte Haut und einen erhöhten Puls bis hin zu einer plötzlich auftretenden Verwirrtheit.

Prinzipiell kann jeder eine Sepsis entwickeln, gefährdet sind aber vor allem ältere Menschen ab 60 Jahren und Menschen mit chronischen Erkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem. Allgemeingültig ist aber: „Egal, welches Alter und welches der Symptome auftritt – die Sepsis ist immer ein medizinischer Notfall und bedarf einer raschen Antibiotika-Therapie“, sagt Zink.

Das Klinikum Ludwigshafen

Das Klinikum ist das drittgrößte Krankenhaus in Rheinland-Pfalz und ein Krankenhaus der Maximalversorgung. Es verfügt über 1010 Betten und umfasst 16 Kliniken, fünf medizinische Institute, zehn zertifizierte Tumorzentren, zehn zertifizierte Zentren sowie zwölf Kompetenzzentren. Mit konzernweit rund 3.000 Beschäftigten ist das KliLu der drittgrößte Arbeitgeber in der Rhein-Stadt. Es befindet sich in städtischer Trägerschaft und ist seit 1995 eine gemeinnützige GmbH. Zudem dient es als akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg.

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