Ludwigshafen Stoppt Erkältungswelle die Erfolgswelle?

FUSSGÖNHEIM. Das Spitzenspiel des letzten Vorrundenspieltages der Fußball-Verbandsliga findet am Samstag, 15.30 Uhr, in Fußgönheim statt. Der ASV erwartet den Aufsteiger und Tabellenvierten FC Speyer.

Nach Wochen des Erfolgs musste der ASV mit dem 2:2 in Bad Kreuznach einen kleinen Rückschlag hinnehmen. In der Schlussminute führte ein Elfmetertor zum Ausgleich der Gastgeber und in der Nachspielzeit schoss Torhüter Kevin Knödler einen Strafstoß an den Pfosten. „Zuvor müssen wir das 3:1 erzielen. Das waren zwei verlorene Punkte“, ärgert sich Trainer Jan Kamuf. Ob es gegen die starken Speyerer zu einem Sieg reicht, ist fraglich, denn wie der Coach berichtet, waren am Dienstag nur sieben Mann im Training. „Eine Erkältungswelle hat uns erfasst. Viele nehmen Antibiotika. Das wird knapp bis Samstag“, weiß Kamuf. Das erhöht vielleicht die Einsatzchancen für Caner Tastan. Der 18 Jahre alte Stürmer darf noch für die A-Junioren spielen, wird meist in der zweiten Garnitur eingesetzt, kam aber schon zu einigen Kurzeinsätzen, unter anderem im Verbandspokal gegen Arminia Ludwigshafen. „Caner ist ein talentierter Spieler mit guter Technik und Tempo. Er wird im Laufe der Saison seine Spiele bekommen und sich weiterentwickeln“, erklärt Kamuf. Auf Eigengewächse wie den in Ludwigshafen geborenen Fachabiturienten bauen die Fußgönheimer mittelfristig. „In der Verbandsliga ist Spielverständnis und Schnelligkeit erforderlich. Alle sind taktisch gut geschult. Dagegen geht es in der B-Klasse mitunter auf die Knochen“, beschreibt Tastan den Unterschied. Gegen Bingen hatte er eine große Chance zu treffen, wollte aber Osman Sanli einsetzen. „Ich habe zu lange überlegt. Zuvor in der Reserve hatte ich dieselbe Chance und habe getroffen“, sagt der Stürmer. Der Ludwigshafener SC hat zwei Wochen lang mit dem Feuer gespielt. Nachdem sich Tobias Grätz in Rodenbach einen Muskelriss zugezogen hatte und noch wochenlang ausfällt, hatte das Team gegen Kandel und in Herschberg hinter Stammtorhüter Niklas Wiegand keinen Reservetorwart. Dennis Bundschuh, der Torhüter der zweiten Garnitur, war ebenfalls verletzt, und der Schlussmann der A-Junioren ist nicht spielberechtigt. „Wir haben gehofft, dass nichts passiert und hätten im Notfall einen Feldspieler in den Kasten gestellt“, sagt Trainer Michael Drese. Dieses Bangen ist jetzt vorbei. Der LSC hat Sascha Berardinucci verpflichtet. „Ich habe einen Tipp. Sascha war sofort bereit“, atmet Drese auf. Obwohl der Torwart schon 42 ist und in den letzten Jahren in Wachenheim und Obersülzen aus dem Blickfeld verschwunden war, genießt er in Ludwigshafen noch einen guten Ruf. „Ich habe mich fit gehalten, aber mir fehlt die Praxis. Mit regelmäßigem Training ist man aber rasch wieder auf einem guten Stand“, erklärt Berardinucci, der seit eineinhalb Jahren kein Pflichtspiel mehr bestritten hat. Das Engagement beim LSC ist für ihn eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. „Ich habe hier von den E- bis zu den B-Junioren gespielt. Dann habe ich Hochverrat begangen“, sagt der Torhüter und lacht. Gemeint ist sein Wechsel zum SV Südwest Ludwigshafen, der damals in der Jugend eine gute Adresse war. Am Sonntag, 15.30 Uhr, beim ASV Winnweiler, wird Berardinucci zum zweiten Mal im LSC-Kader sein. |thl

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