Ludwigshafen Wand stoppt Schadstoffe
Die Stadt und die BASF teilen sich die Kosten der aufwendigen Grundwassersanierung. Immerhin 6,2 Millionen Euro werden ausgegeben, damit künftig kein belastetes Grundwasser mehr in Richtung Maudacher Bruch fließt. Dies ist für die Maudacher Bürger und das Naherholungsgebiet wichtig. Aber auch für die ganze Stadt, denn im Bruch stehen Trinkwasserbrunnen der Technischen Werke (TWL). Die BASF beteiligt sich an den Kosten, da der Konzern die Deponie von 1955 bis 1966 unter anderem mit Bauschutt, Erdaushub und Werksmüll verfüllt hatte. Insgesamt handelt es sich um 780.000 Kubikmeter Abfälle. Die Stadt hat das zwölf Hektar große Gelände 1959 gekauft. Deshalb sind BASF und Stadt nun auch bei der Sanierung gemeinsam im Boot. Mit der Beseitigung von Altlasten ging es 2013 los, damals begann das Absaugen der Deponiegase. Da im Sommer 2016 zudem bekannt geworden war, dass von der ehemaligen Deponie an der Frigenstraße auch belastetes Grundwasser austritt und sich sehr langsam in Richtung Maudacher Bruch bewegt, gibt es noch eine zweite Sanierungsstufe: den Bau einer 530 Meter langen und bis zu elf Meter tiefen Dichtwand. Außerdem entstehen auf dem Deponiegelände Brunnen zum Auffangen des belasteten Wassers, das noch vor Ort in einer speziellen Anlage aufbereitet wird. Seit September laufen im Gewerbegebiet die Arbeiten. Die Dichtwand soll verhindern, dass weiterhin mit Schadstoffen wie dem Pflanzenschutzmittel Mecoprop belastetes Grundwasser aus dem Gebiet austritt. Bisher sieht es dabei gut aus, wie Ortsvorsteherin Rita Augustin-Funck (CDU) am Mittwochabend im Ortsbeirat Maudach berichtete. „Der Zeit- und Kostenplan wird eingehalten.“ Die Inbetriebnahme der Anlage ist laut Augustin-Funck für Mai geplant. Dann wird es für den Ortsbeirat und interessierte Bürger auch einen Vor-Ort-Termin geben. Verkehrsteilnehmer müssten jetzt nicht mehr mit größeren Einschränkungen rechnen. Die Arbeiten an der Dichtwand wurden laut dem Bericht der Ortsvorsteherin Mitte November abgeschlossen. Die darüberliegende Fläche soll wieder begrünt werden. Aktuell läuft der Bau der fünf Sanierungsbrunnen. Das belastete Grundwasser wird künftig im Gewerbegebiet in einer Wasseraufbereitungsanlage gereinigt und dann in die Kanalisation geleitet. Die Anlage wird nun südlich des Unteren Graswegs auf einem städtischen Grundstück errichtet. Die TWL haben auf die sich nähernde Schadstofffahne bereits reagiert und einen Millionenbetrag investiert. Drei Brunnen hat der Versorger im Bruch schon in Abwehrbrunnen umgewandelt – damit kann also belastetes Wasser abgeschöpft werden. Dafür sind vier neue Brunnen gebaut worden. Insgesamt betreiben die TWL im Maudacher Bruch 16 Brunnen. Die Qualität des Grundwassers im Maudacher Bruch wird derweil regelmäßig kontrolliert, wie im Ortsbeirat mitgeteilt wurde.