Ludwigshafen Weltstar und Widerstandskämpferin

Ein Megasuperstar aus längst vergangnen Tagen: Marlene Dietrich.
Ein Megasuperstar aus längst vergangnen Tagen: Marlene Dietrich.

„Die Dietrich“ ist die Rolle seines Lebens. Seit nunmehr fünf Jahren schon gibt Chris Kolonko die Vorstellung „Marlene – The Concert of Her Life“, doch bereits davor war er in Shows, Revuen und Hommagen immer wieder als die große deutsche Diva, die Schauspielerin („Blonde Venus“), Sängerin („Sag mir, wo die Blumen sind“) und Stilikone zu sehen und zu hören. „Drei Diven am Flügel“ oder „Von Kopf bis Fuß Marlene“ hießen zwei seiner Programme, in denen er den Star verkörperte, ihre Lieder sang und an ikonische Szenen aus ihrem Leben und ihren Filmen erinnerte. Begonnen hat alles, als Chris Kolonko vor den Feiern zu ihrem 100. Geburtstag die Titelrolle in dem Musical „Ich, Marlene“ bekam. „Das ging ganz schnell“, berichtet Chris Kolonko im Gespräch. „Schon nach den ersten Reportagen, die ich gesehen habe, und nach den ersten Biographien, die ich gelesen habe, hatte ich einen Narren gefressen an dieser Frau.“ Bereits vorher sei ihm „die Dietrich“ freilich ein Begriff gewesen. Besonders die schwarz-weißen, klassisch edlen Porträts, die berühmte Fotografen wie Alfred Eisenstaedt oder Cecil Beaton von ihr gemacht hätten, habe er schon seit Langem bewundert. Aber erst, als er sich näher mit ihr beschäftigt habe, habe sie ihn gefesselt. „Und sie hat Millionen gefesselt“, schwärmt er. „Sie hat eigentlich die ganze Welt gefesselt, und dafür gab es auch einen Grund. Sie war schon was ganz Einmaliges.“ Zu vergleichen sei sie heute möglicherweise mit der amerikanischen Musikerin und Schauspielerin Lady Gaga. „Die Dietrich war ein Popstar, der Megastar der damaligen Zeit.“ Letztlich sei es jedoch nicht nur eine einzige Marlene, die er in seiner Show darstelle, erläutert Kolonko. Er stelle verschiedene Facetten ihrer Persönlichkeit dar, unterschiedliche Lebensalter und unterschiedlichste Rollen, die sie eingenommen habe, als Filmgöttin, als Sängerin, als Berlinerin und später als amerikanische Staatsbürgerin, als Legende, verführerischer Vamp, der sich mit beiden Geschlechtern einließ, oder als entschiedene Widerstandskämpferin, die auf der Seite der US Army gegen die Nazis in ihrer alten Heimat kämpfte. Die Besucher, verspricht Kolonko, „werden das Gefühl haben, sie lernen diese Frau gerade kennen“. Er habe sich da ein Konzept ausgedacht, das Menschen ergreife, auch wenn sie bislang nichts mit Marlene Dietrich verbunden hätten. „Denn mir ist es mittlerweile auch passiert, dass ich mit Tänzern gearbeitet habe, und zwar auf der Bühne in einer Marlene-Show, die mich dann gefragt haben, ob es diese Frau denn tatsächlich gab. Da merkt man einfach den Generationenwechsel“, stellt der 50-jährige gebürtige Augsburger fest. Chris Kolonko teilt sich die Bühne mit einem Orchester und einem großen Kleiderständer, an dem die oft aufwendig geschneiderten Kostüme hängen, in die er flugs vor den Zuschaueraugen schlüpft, um die verschiedenen Personen der Diva zu verkörpern. Auf einer Leinwand werden dazu Originalaufnahmen zu sehen sein, die beglaubigen, dass es tatsächlich so war, wie „The Concert of Her Life“, diese besondere Biographie, es vermittelt. Als Geschichte einer Frau, die weltberühmt war, verstoßen und geliebt wurde und am Ende allein von der Bühne ging, um die letzten Jahre in Einsamkeit zu verbringen. Chris Kolonko, der früher unter dem Namen „Crazy Chris“ aufgetreten ist, war zuletzt im Oktober mit „Herta & Berta“ in Mannheim im Capitol und moderierte 2017 und 2018 die Dinnershows in Harald Wohlfahrts Mannheimer „Palazzo“. „Ich habe währenddessen 14 Monate in Mannheim gelebt und die Stadt auch lieben gelernt. Viele Mannheimer kennen mich also aus dem Palazzo oder als Berta. Aber ich habe noch ganz andere Qualitäten und freue mich, dass ich jetzt die Gelegenheit habe, die auch zu zeigen.“ Termin Am Samstag, 13. April, um 20 Uhr im Capitol. Kartentelefon 0621-3367333

„Sie hat die ganze Welt gefesselt“: Chris Kolonko über den Star.
»Sie hat die ganze Welt gefesselt«: Chris Kolonko über den Star.
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