Ludwigshafen „Wir wollen wieder oben mitspielen“

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Ludwigshafen. Thomas Fichtner wird ab der kommenden Saison Trainer beim Fußball-Oberligisten SC Hauenstein. Der 44 Jahre alte Rheingönheimer trainierte fünf Jahre lang den FC Arminia Ludwigshafen, ehe sich die Wege vergangenes Jahr trennten. Ein Gespräch über eine Auszeit vom Fußball, Fahrtwege und die Arbeit bei einem Spitzenverein.

Herr Fichtner, wie oft haben Sie zuletzt den Routenplaner nach Hauenstein abgefragt?

Gar nicht. Ich kenne den Weg. Und welche Strecke ist demnach die kürzeste und schnellste? Über die Autobahn nach Landau und dann die B10. Das sind so um die 50 Minuten hin und 45 Minuten zurück. Ich habe mal ein Jahr beim 1. FC Kaiserslautern gespielt. Das war in etwa der identische Aufwand. Warum haben Sie dann zunächst das Angebot abgelehnt? Anfangs schien mir der Zeitaufwand zu hoch. Ich war mir nicht sicher, ob ich alles unter einen Hut bekomme. Ich habe dann Rücksprache mit meinem Arbeitgeber gehalten. Mein Chef kommt mir da sehr entgegen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. So ein großzügiges Verhalten ist nicht immer selbstverständlich. Ich weiß das sehr zu schätzen. Als dieser Weg schließlich frei war, habe ich dann Hauenstein zugesagt. Warum haben Sie dann doch zugesagt? Mit hat imponiert, wie sich Hauenstein um mich bemüht hat. Sie haben nie locker gelassen. Weil auch meine Familie mit dem Trainerjob beim SC Hauenstein einverstanden war, habe ich schließlich zugesagt. Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe. Ich habe mir die letzten Spiele angeschaut, um mir einen gewissen Überblick zu verschaffen. Jedenfalls fiebere ich dem 26. Juni entgegen, wenn es dann endlich losgeht. Hatten Sie noch andere Angebote? Nein. Warum hat es bei einem Verein aus Ludwigshafen oder in der näheren Umgebung nicht geklappt? Das kann ich nicht beurteilen, keine Ahnung. Sie haben jetzt ein Jahr pausiert. Wann hat es wieder gekribbelt nach Ihrem Ausstieg beim FC Arminia? Eigentlich mit dem Anruf aus Hauenstein. Ich habe mich dann damit intensiv befasst und da ging das Kribbeln wieder los. Ich habe aber die Zeit mit meiner Familie gut genutzt. Ich konnte den Kindern beim Fußballspielen zusehen, habe Gartenarbeiten erledigt, alles, was so anstand. Waren Sie bei der Personalplanung miteingebunden? Nein. Nur am Ende habe ich etwas mitgewirkt. So habe ich Kazuaki Nishinaka vom FC Arminia Ludwigshafen empfohlen. Das ist ein sehr guter Spieler, bei dem man nichts verkehrt machen kann. Wie lautet die Zielvorgabe des Vereins für die kommende Saison? Der Kader soll etwas verjüngt werden und einige hungrige Talente eingebaut werden. Zusammen mit den erfahrenen Spielern sollte dann eine Mannschaft vorhanden sein, die wieder im vorderen Oberliga-Drittel mitspielen kann. Hat Jürgen Kohler, Ihr Vorgänger, die Messlatte hoch angesetzt? Nein, nicht unbedingt. Hauenstein hat eine tolle und erfolgreiche Saison gespielt. Sie wurden Verbandspokalsieger. Es wird nun viele Veränderungen im Kader geben. Bis jetzt sind acht neue Spieler verpflichtet. Ein bis zwei Akteure sollen noch hinzukommen. Wie beurteilen Sie aus der Ferne die Saison Ihres ehemaligen Vereins, dem FC Arminia? Ich bin froh, dass der FCA in der Oberliga geblieben ist. Da gehört der Klub auch hin. Ich freue mich schon sehr auf die beiden Derbys.

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