Ludwigshafen Wirtschaftsbetriebe weisen Schuld von sich
Der Starkregen vom 30. April hat gestern den Werkausschuss Wirtschaftsbetrieb (WBL) beschäftigt. Auf einen gemeinsamen Antrag von SPD und CDU hat Werkleiter Peter Lubenau berichtet, warum 27 Keller in der Gartenstadt hatten leergepumpt werden müssen.
Weil eine Messstation ausgefallen war, sei eine Wasserpumpe im Pumpwerk an der Kallstadter Straße zu spät angesprungen, räumte Lubenau ein. „Aber den Rückstau im Kanalnetz hätte auch das nicht verhindert, sondern nur schneller abgebaut“, erklärte er den Ausschussmitgliedern. Der Ortsvorsteher der Gartenstadt, Klaus Schneider (CDU), hatte zuvor von den Nöten der Anwohner mit vollgelaufenen Kellern berichtet. Das sei jedoch nicht die Schuld der WBL gewesen, sagte Lubenau. Die Wirtschaftsbetriebe hätten trotz der zu spät angesprungenen Pumpe die vertragsmäßige Verpflichtung erfüllt: „Der Wasserstand lag maximal noch immer einen halben Meter unter der Gehwegoberkante.“ Er sah deshalb die Grundstückseigentümer in der Verantwortung. Am stärksten betroffen seien die Siebenbürgener-, Wißmann-, Lüderitzer- und Salzburger Straße sowie der Grüne Hof gewesen. Der Starkregen mit Wassermengen von zehn Litern auf einen Quadratmeter innerhalb einer halben Stunde fällt laut Lubenau nur alle drei Jahre in dieser Heftigkeit. Als Reaktion biete der WBL zunächst eine kostenfreie Sperrmüllsammlung an. Außerdem wolle man Hausbesitzer und Grundstückseigentümer besser beraten. „Wir wollen die Öffentlichkeitsarbeit zum Rückstauschutz verstärken“, kündigte Lubenau an. „Und wir wollen die Maßnahme des Verbindungskanals in der Niederfeldstraße vorziehen und so für noch mehr Stauraumkapazität sorgen.“ Der Bau selbst könne jedoch frühestens „in zwei oder drei Jahren“ stattfinden. Gar nicht zufrieden war die FWG mit der schriftlichen Beantwortung ihrer Anfrage, warum an der Hundewiese im Ebertpark Sträucher und Pflanzen gesetzt und nur wenige Tage später wieder weggenommen worden seien. Die Verwaltung hatte behauptet, auf Grund eines Planungsfehlers zu viele Pflanzen gesetzt und lediglich die überzähligen entfernt zu haben. „Tatsächlich sind alle Pflanzen entfernt worden, und auch die Frage nach den Kosten für diese Aktion blieb unbeantwortet“, bemängelte Fraktionsvorsitzender Rainer Metz. Einstimmig beschloss der Ausschuss Kanalsanierungen in der Brunck- und der Gräfenaustraße in Nord und Friesenheim für 240.000 und 273.000 Euro. (env)