Ludwigshafen Zwei treffsichere Albaner und eine einstudierte Eckballvariante

Augen zu und durch: Kevin Takpara (links, ASV Fußgönheim) im Luftduell mit Hoheneckens Nils Gies.
Augen zu und durch: Kevin Takpara (links, ASV Fußgönheim) im Luftduell mit Hoheneckens Nils Gies.

«FUSSGÖNHEIM.» Fußball-Verbandsligist ASV Fußgönheim hat am Samstag mit einem unglaublich wichtigen und hart erkämpften 2:1 (0:0)-Sieg gegen Mitkonkurrent TuS Hohenecken die Abstiegsplätze verlassen. Das Team punktete mit Laufbereitschaft, Einsatz und Siegeswillen.

„Ich freue mich riesig, dass wir diese drei Punkte geholt haben, obwohl wir wieder auf sieben Stammspieler verzichten mussten“, sagte Trainer Jan Kamuf. Zwar waren Führungsspieler Benjamin Bischoff und Marco Marino ins Team zurückgekehrt, dafür musste Daniel Brenner mit einer Kapselzerrung passen. Neun der 13 eingesetzten Akteure waren 22 Jahre alt oder jünger, darunter auch drei Spieler aus der zweiten Garnitur. „Ich bin überglücklich“, verdeutliche Kamuf. Eine Aussage, die er im Laufe des Gesprächs mehrfach wiederholte. Dabei hätte es ihr gar nicht bedurft, denn dem aufgekratzt wirkenden Coach war die Erleichterung anzusehen. Kamuf gelingt es immer wieder, seine Elf nach Nackenschlägen wie zuletzt die 1:2-Pleite beim Tabellenletzten Herschberg aufzurichten. Der ASV spielt in dieser Saison nicht konstant, aber wenn es darauf ankommt, beweist das Team Mentalität. Da den Fußgönheimern nicht nur Quantität, sondern auch Qualität fehlte, blieben wie erwartet spielerische Akzente aus. Das bevorzugte Stilmittel war der hoch und weit nach vorne geschlagene Ball. Dafür gefiel das Team in einer intensiven Partie mit großem Engagement und Zweikampfstärke. Dass der ASV auch gut kombinieren kann, blitzte beim Führungstor auf (57.). Über Kevin Takpara, Nathaniel Esslinger und Marco Marino kam der Ball zu Kai Gutermann, dessen Zuspiel Arbenit Hoti verwertete. „Das war ein super Angriff. Ich habe auf den Pass von Kai spekuliert und mit vollem Risiko einfach draufgehalten“, schilderte der Kosovo-Albaner seinen Treffer. Doch schon zwei Minuten später hatten die Gäste nach einem Eckball ausgeglichen. „Das muss man besser verteidigen. Der Torschütze darf nicht so frei zum Kopfball kommen“, monierte der Coach. Danach verlor Fußgönheim für 20 Minuten die Kontrolle über das Spiel und hatte Glück, dass Heraldo Jorrin nur die Latte traf (77.). „Da hing der Sieg am seidenen Faden“, räumte Kamuf ein. Doch es spricht für die Mannschaft, dass sie unbeirrt an sich glaubte und wieder den Weg nach vorne suchte. Ein Eckball, den der gerade eingewechselte Paul Hermes in seinem ersten Verbandsligaspiel trat, war Ausgangpunkt des 2:1 (79.). „Wir machen es wie bei Benny“, erklärte Torschütze Endrit Leposhtaku, was er Hermes zugerufen hatte. Gemeint war eine einstudierte Eckballvariante der beiden unter ihrem damaligen A-Junioren-Trainer Benjamin Bischoff. Und so kam die Ecke auf den ersten Pfosten, und der mit Tempo einlaufende Leposhtaku traf mit wuchtigem Kopfball. Damit hatte auch der zweite ASV-Albaner getroffen. „Der Sieg tut uns unglaublich gut“, sagte er. So spielten sie ASV Fußgönheim: Knödler – Esslinger, Bischoff, Matios, Jan Gutermann – Leposhtaku, Hoti – Takpara, Marino (90.+1 Gahn), Kaltenbach (76. Hermes) – Kai Gutermann.

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