Ludwigshafen Zwischen Kinderreim und Liebeslied

Alles neu in Niederfeld: Nina Keilwerth leitet seit 1. Oktober die Katholische Kindertagesstätte St. Hildegard in der Gartenstadt, die kürzlich nach Sanierung und Erweiterung wieder eröffnet worden ist. In ihrer Freizeit ist die Ludwigshafenerin als Hochzeitssängerin aktiv.

„Ich bin ein echter Ludwigshäfler“, sagt Nina Keilwerth und lächelt. Geboren in Oggersheim, ansonsten – bis auf fünf Jahre in Maudach – in Friesenheim aufgewachsen, lebt sie mit ihrem Mann, der ein „gebürtiger Niederfelder“ ist, seit Jahresbeginn in der Niederfeld-Siedlung. Mit dem neuen Wohnort kam sie auch an ihren neuen Job. In der Endphase ihres Studiums suchte sie nach einer Nebenbeschäftigung und rief – ganz pragmatisch – zu allererst bei der Kita um die Ecke an. Dort herrschte krankheitsbedingt Personalnot und die 33-Jährige konnte sofort anfangen. Aus einem Aushilfsjob wurde eine Anstellung als Erzieherin und nun, seit dem 1. Oktober, die Leitung der Kita St. Hildegard. Für diese Aufgabe bringt die junge Frau dank ihres Studiums die besten Voraussetzungen mit. Im Sommer beendete Keilwerth an der Ludwigshafener Hochschule erfolgreich ihr Bachelor-Studium im Bereich „Soziale Arbeit“. Dieses begann sie mit 29 Jahren, nachdem sie nach ihrem Abitur eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin absolviert und auch in diesem Beruf gearbeitet hatte. „Aber ich bin da nicht weitergekommen und suchte noch nach etwas anderem im Leben“, berichtet sie, wie sie zum Entschluss gelangt ist, noch ein Studium zu absolvieren. Dass sie nach der Hochschulzeit einmal in einer Kindertagesstätte arbeiten würde, hätte sie sich dabei nicht gedacht. Denn ein „Erstkontakt“ mit der Kita-Welt in Form eines Praktikums verlief so abschreckend, dass Nina Keilwerth ihren Studienschwerpunkt von „Frühkindliche Erziehung“ auf „Alte, Kranke und Behinderte“ verlagerte und „mit großer Freude“ ein mehrmonatiges Praktikum in der Behindertenhilfe absolvierte. Doch die Arbeit in der Kita St. Hildegard sei ganz anders gewesen, die Aufnahme im Team herzlich und freundlich, so dass sie sich von Anfang an sehr wohlgefühlt habe. Jetzt sitzt die schlanke Frau mit den langen blonden Haaren an ihrem Schreibtisch. Das Büro ist noch nicht ganz fertig eingerichtet, und auch im Haus und Außengelände sind noch die Handwerker unterwegs. „Im Moment sind wir nicht nur Erzieher und Sozialarbeiter, sondern auch Architekten und Handwerker“, sagt sie. Diese Aufgaben belegen sie so mit Beschlag, dass sie noch nicht in den Gruppen arbeitet. Das aber will Nina Keilwerth auf jeden Fall ändern. „Es wäre ja traurig, ganz vom Kind weg zu sein“, sagt sie. Ihr sei es ein Anliegen, auch eigene Angebote für die Kinder zu machen. Als nächstes Projekt steht für sie und ihr rund zehnköpfiges Team eine Fortbildung zum Umgang mit Null- bis Dreijährigen an, denn mit dem Umbau der Kita ist diese nun auch für unter Dreijährige geöffnet, eine Krippengruppe ist ebenfalls neu. Auch eine Konzeption gibt es noch nicht, sie muss nun erarbeitet werden. Wichtig ist der Leiterin bei allen Aufgaben vor allem eins: das Team. „Ich denke nur im Team. Die Kollegialität steht immer an oberster Stelle“, betont sie und ist froh, bei manchen Fragen auf die große Erfahrung ihres Kollegiums zurückgreifen zu können. „Ein starkes Team ist alles, alles Weitere kann man darauf aufbauen“, meint die junge Kita-Leiterin. In ihrer Freizeit ist Keilwerth mit ihrem Mann gern in der Pfalz unterwegs, ist sportlich aktiv, malt und singt. „Ich singe seit meiner Kindheit“, verrät sie. Im Friesenheimer Max-Planck-Gymnasium sang sie in der Schulband. Vor einigen Jahren folgte der erste Auftritt auf der Hochzeit ihrer Schwägerin. Offenbar so eindrücklich, dass sie seitdem über Mundpropaganda immer wieder Anfragen bekommt und diese auch gerne annimmt. „Es ist immer Adrenalin pur und macht riesengroßen Spaß“, sagt sie und weiß auch, was Brautpaare gern hören: „Dir gehört mein Herz“ aus dem Musical „Tarzan“.

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