Neustadt Über den Kirchturm hinaus: Was tun, wenn mir alles über den Kopf wächst?

Werner Busch
Werner Busch

Man muss kein politischer Mensch sein, um mitzubekommen, dass es zurzeit ziemlich viele Krisen in der Welt gibt. Ein paar Beispiele gefällig? In Neustadt ist der Titel der Weinkönigin in Gefahr, bei der BASF drohen Arbeitsplätze wegzufallen, die Bahn ist völlig unzuverlässig, die Berliner Ampel ist auf Talfahrt und ja, dann sind da die Kriege in der Ukraine und in Nahost und die vielen anderen Katastrophen weltweit. Hilflos stehe ich vor den unlösbaren Problemen dieser Welt. Und das Regenwetter habe ich noch gar nicht erwähnt.

Wie soll ich damit umgehen? Resignieren? Rückzug ins Private – wenn es dort überhaupt besser ist? Das Zauberwort dafür heißt heute „Resilienz“, ein Begriff aus der Psychologie, den ich gern mit „Anpassungsprozess“ übersetze. Es geht nicht darum, gegen alle möglichen schädlichen Einflüsse „immun“ zu werden. Eine solche Verhärtung würde mich am Ende un-menschlich machen, unfähig zum Mitgefühl und zur Umgestaltung. Das wäre wohl gleichzusetzen mit Kapitulation, Aufgabe.

Es wird vielmehr empfohlen, eigene Stärken und Kräfte zu aktivieren und sich zu vernetzen mit einem positiven Umfeld. Das kann die Familie sein, die Arbeit, ein Verein oder eine Gruppe, aus der ich Mut schöpfe für Veränderung. Deswegen finde ich gesellschaftlichen Zusammenhalt so wichtig für uns alle. Ich brauche das Gefühl, dass ich kein Einzelkämpfer bin. Ich möchte mich mit anderen verbinden zu einer großen Gruppe, die für bestimmte Werte oder Rechte einsteht.

Hier kommt mein Vorschlag: Das heimliche Zeichen aller, die sich für mehr Freude in der Welt einsetzen, ist das Lächeln. Vielleicht machen Sie mit und verschenken in den nächsten Tagen ein Lächeln an alle Menschen, denen Sie begegnen. Ich bin mir sicher, Sie werden entdecken, dass das Leben ein bisschen leichter wird.

Der Autor

Werner Busch, Pastoralreferent in der Pfarrei Heilige Theresia von Avila.

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