Neustadt Über den Wolken

Bekannte Melodien aus vielen Männerkehlen: der MGV Geinsheim in der voll besetzten Festhalle.
Bekannte Melodien aus vielen Männerkehlen: der MGV Geinsheim in der voll besetzten Festhalle.

Unter dem Motto „Über den Wolken“ feierte der Männergesangverein (MGV) 1868 Geinsheim am Samstag mit einem Konzert sein 150-jähriges Bestehen. Die Sänger waren in der voll besetzten Festhalle mit viel Begeisterung bei der Sache.

Die Anspannung ist Lothar Kost, dem Vorsitzenden des MGV Geinsheim, kurz vor dem Festkonzert deutlich anzumerken. „Wir haben die letzte Woche intensiv geprobt, es lief auch alles ganz gut, nur die letzte Probe mit der Technik, die war nicht so optimal. Aber man sagt ja, wenn die Generalprobe nicht so gut ist, wird das Konzert umso besser“, meint der Geinsheimer, bevor er sich mit den 42 Sängern des Chores „Querbeet“ auf die Bühne begibt. Das Publikum ist locker und lebhaft, man spürt die Vertrautheit der Besucher untereinander und erlebt eine fast familiäre Atmosphäre in der voll besetzten Festhalle. „Über den Wolken“ lautet das Motto des Abends, und mit diesem Klassiker von Reinhard Mey eröffnet der Männerchor auch das Konzert. Es ist schon beeindruckend, wenn sich 42 Männerkehlen unter der Leitung ihres neuen Dirigenten Jochen Flohn der Wiedergabe von erfolgreichen und bekannten Liedern widmen. Klaus Dörrzapf und Tobias Haigis führen als Moderatoren durch den Konzertabend, erzählen Interessantes zur Entstehung und zum Hintergrund der dargebotenen Stücke und verknüpfen diese Informationen oft launig mit der Geschichte des Chors. Die instrumentale Begleitung durch Bernd Camin am Klavier, Johannes Niklas am Schlagzeug und dem offensichtlichen Publikumsliebling Josua Niklas am Saxofon leitet nach dem ersten Programmteil der „Querbeet“-Männer mit einem mitreißenden „Mackie Messer“ über zum Auftritt des gemischten Chors, den „S(w)inging Storks“. Jetzt ist die Bühne bis auf den letzten Meter gefüllt mit Geinsheimer Sängern, die in dem gemeinsam vorgetragenen Kanon „Viva la Musica“ ihre ganze Stimmkraft zeigen. Die „Storks“ machen ihrem Namen alle Ehre, da swingt und schwingt es nicht nur musikalisch bei „Musik liegt in der Luft“ oder „New York, New York“, sondern auch körperlich kommt Bewegung auf die Bühne. Auch ist es eine wahre Freude, Chorleiterin Stephanie Niklas beim Dirigieren zuzusehen. Nicht nur Arme und Gesicht sind in ständiger Bewegung, sogar ihr schwingendes Kleid scheint die Melodien mitgestalten zu wollen. Mit „Bright Eyes“ unter sehr stimmungsvoller Begleitung des Saxofons erlebt das Publikum den ersten Höhepunkt des Abends. Auch nach der Pause wechseln sich stimmungsvolle und nachdenkliche Stücke mit mitreißenden und romantischen Liedern ab. Die „Storks“ zeigen in „Thank you for the music“ ihre Freude am gemeinsamen Musizieren. Hochkonzentriert und mit Herzblut besingen die Herren von „Querbeet“ „Butterfly“ von Daniel Gerard und „Sieben Brücken“ von Karat. Das Konzert endet mit einem weiteren Höhepunkt: dem gemeinsam vorgetragenen, stimmungsvollen „Nehmt Abschied Freunde“. Allen Akteuren war die Begeisterung und Liebe zum gemeinsamen Singen anzumerken.

x