Neustadt Alles ist möglich: Baldrian, bitte

Hassloch. Direkter Klassenverbleib, Relegationsrunde, Entscheidungsspiel, Abstieg – all das ist für den 1. FC 08 Haßloch vor der letzten Saisonetappe in der Fußball-Bezirksliga Vorderpfalz am Sonntag gegen Rot-Weiss Seebach (ab 15 Uhr) denkbar. Baldrian, bitte! Wenn möglich, flaschenweise.

Erstmals seit dem 5. Oktober 2014 rangiert der 1. FC 08 Haßloch auf einem Tabellenplatz, der mit der Rettung definitiv gleichzusetzen ist. Die Elf von Trainer Christian Lederle müsste „nur“ auf ihrem aktuellen zwölften Rang bleiben. Doch so einfach ist das nicht. 08, der VTG Queichhambach und die DJK Eppstein haben jeweils 30 Punkte auf dem Konto, allein das Torverhältnis trennt sie. Doch dieses zählt am Rundenende nicht mehr. Bleiben die drei Mannschaften punktgleich, folgt eine Dreierrunde, um die Platzierungen auszuspielen. Sind die Teams auf den Plätzen 13 und 14 mit der identischen Punktzahl ausgestattet, müssen sie ein Entscheidungsspiel austragen – für den Fall, dass nur drei Teams absteigen. „Jede Mannschaft ist gut beraten, die Situation auszublenden und sich auf sich zu konzentrieren“, sagt FC-Trainer Christian Lederle. Er verzichtet auf außergewöhnliche Maßnahmen in dieser Woche, trainiert wie üblich, jedoch nicht mit seinem kompletten Personal. Zwangsweise. Beim Spiel in Mutterstadt, das mit einem 1:1-Unentschieden endete, musste er dreimal verletzungsbedingt wechseln. André Hubach beklagt eine Zerrung, Andreas Ackermann muskuläre Probleme, Marc Hofmeister bekam einen Tritt auf den Fuß. Dafür trainierte Torben Hubach (ausgekugelter Zeh) erstmals wieder richtig mit. Das Spiel der Hinrunde verlor der FC 08 in Seebach 1:3. Rot-Weiss war zum damaligen Zeitpunkt Fünfter, in der Rückrundentabelle belegt die Elf Rang 13. „Das erste Spiel ist kein Gradmesser, die hatten einen Lauf. Nun sind das komplett andere Vorzeichen“, sagt Lederle. Auch das Spielfeld bezieht er mit ein: „Eine komplett andere Größe, ein anderer Untergrund.“ Seebach trägt seine Heimpartien auf Kunstgrün aus. Wie der Tabellenneunte VfB Haßloch. Oder der SV Bad Dürkheim, der die Gelb-Schwarzen am Sonntag empfängt (15 Uhr). Der Gastgeber belegt mit 57 Punkten Rang drei, einen Punkt hinter dem ASV Maxdorf. Der zweite Platz und die damit verbundenen Relegationsspiele zur Landesliga Ost befinden sich in Reichweite. Gleichwohl scheint es klubintern beschlossene Sache zu sein, in der kommenden Spielzeit freiwillig in die A-Klasse zurückzumarschieren. Es wäre demzufolge einerlei, wo der SV landet. VfB-Trainer Frank Lieberknecht entwirft eine andere Theorie: „Ich traue dem Braten nicht. Was ich weiß: Bad Dürkheim will unbedingt Zweiter werden. Und ich könnte mir sogar vorstellen, dass sie dann noch die Relegation bestreiten, um Maxdorf eins auszuwischen – die sind sich nicht grün.“ SV-Spieler Alexander Haferstroh hat den VfB am vergangenen Sonntag beim 5:2 gegen die DJK Eppstein beobachtet. Indiz für eine ernsthafte Vorbereitung? Für die kommende Saison stehen zwei weitere Zugänge fest. Vom FC Speyer 09 kommt Jannik Lang (18), Enkel der Speyerer Fußball-Ikone „Gipsl“ Lang. Und einen Torhüter hat sich der VfB geangelt: Kevin Rebholz (25), derzeit bei Landesligist Phönix Schifferstadt unter Vertrag, dort aber zweite Wahl. „Ein erfahrener Torwart, der Qualität mitbringt, an dem sich die anderen aufbauen können“, sagt Frank Lieberknecht. „Das ist ein Ansporn für alle.“ Rheinpfalz-Prognose Der VfB Haßloch spielt beim SV Bad Dürkheim 2:2 unentschieden, der 1. FC 08 Haßloch bezwingt Rot-Weiss Seebach mit 3:1. (aboe)

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