Neustadt Am Rande der Bande:

Dass Vergesslichkeit nicht unbedingt ein Problem ist, das haben die Oberliga-Handballer der VTZ Saarpfalz am vergangenen Samstag im TSG-Sportzentrum in Haßloch bewiesen. Sie erinnern sich noch, liebe Leser? Die Haßlocher, immerhin Tabellenführer, haben erstmals seit gut zwei Jahren zu Hause ein Meisterschaftsspiel verloren, mit 27:28 gegen die Zweibrücker. Denn die Zweibrücker Rückraumspieler haben aus allen Lagen, von so ziemlich allen Positionen getroffen: Philip Wiese im linken Rückraum, Steffen Kiefer im rechten Rückraum, Raimonds Trifanovs sogar mit Rücklage. Dabei hatte der Abend für den lettischen Nationalspieler Trifanovs gar nicht gut angefangen: Er hatte nämlich seine Schuhe zu Hause vergessen. Da war vor dem Anpfiff erst mal hektische Betriebsamkeit in der VTZ-Kabine angesagt. Wer hatte passendes Schuhwerk dabei? Na ja, ganz passend waren die Treter des VTZ-Verantwortlichen Hans Jürgen Wiese letztlich nicht, sie wurden aber mit zwei Paar Sportsocken passend gemacht. Raimonds Trifanovs störte das im Spiel augenscheinlich nicht weiter, er traf gegen Haßloch sechsmal ins gegnerische Tor. (sai/sab) Dass die Weinstraßen-Wettkämpfe viel, viel Arbeit verursachen, das wissen die zahlreichen Helfer des gastgebenden SC Neustadt. Und dass viele Gäste auch viel Müll produzieren, sicherlich auch. Denn deswegen haben die Neustadter sogar in der Schwimmhalle drei große Abfalleimer aufgestellt. Ob die Schwimmer sie nicht gesehen haben? Die Eimer wurden nämlich teilweise unerreichbar für alle in den Hintergrund geschoben, um Platz für Sitzmöbel und Taschen der Sportler sowie Trainer zu schaffen. Die Folge: Müll auf dem Boden. „Wir haben am Samstagabend nach dem ersten Wettkampftag mit vier Leuten den Abfall eingesammelt“, erzählt Helfer Michael Rottmayer. Und er listet sein Sammelgut auf: aufgequollene Weingummis, gekaute Kaugummis, Hüllen von Energiegetränken, leere Plastiktöpfe von Fertigsalaten. Sogar eine (ungenutzte) Damenbinde fand sich auf dem Boden bei den Startblöcken. „Früher war das nicht so schlimm“, weiß Nicole Rottmayer aus Erfahrung. Ihr Mann Michael ahnt den Grund: „Die Eltern und Betreuer achten nicht so darauf.“ Übrigens konnten die Helfer des SC Neustadt sich wenigstens eine Arbeit ersparen: Die Mülleimer mussten nicht geleert werden ... (sab) Andreas Wiesner, Schwimmer der SG Rheinhessen Mainz, musste schnell sein bei den 22. Weinstraßen-Schwimmwettkämpfen des SC Neustadt im Stadionbad. Nicht nur, weil er bei seinen vier Finalteilnahmen plus 200 Meter-Rücken-Endlauf und Lagenstaffel unbedingt gewinnen wollte. Er musste schnell sein, um rechtzeitig zum nächsten Start zu erscheinen. Nahezu im Minutentakt trat der Wiesner zu den Finals über 50 Meter und 100 Meter inklusive Viermal-100-Meter-Lagenstaffel an, schritt zur sofort stattfindenden Siegerehrung. Peter Benker, Schwimmwart des SC Neustadt, der die schnellsten Schwimmer auszeichnete, sammelte indes Medaillen und Preisgelder des flinken Wahl-Mainzers. Der lief nämlich flugs wieder zurück zum nächsten 50-Meter-Start, um die nächste Disziplin zu absolvieren und das nächste Edelmetall zu ergattern. Für den aus Paderborn stammenden Schwimmer, der bei den deutschen Meisterschaften über 100 Meter Rücken im A-Finale Sechster geworden war, war es in Neustadt so eine Art Duathlon: schwimmen und laufen. „Gleich kommen die 100er. Das ist ein bisschen länger anstrengend, aber dafür habe ich auch ein bisschen länger Pause“, hatte der Rückenspezialist noch genug Zeit für Scherze. Auf dem Weg zum Startblock hatte er auch etwas zu trinken bereitstehen, „aber dafür habe ich dann doch zu wenig Zeit“. (sab)

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