Neustadt „Ansporn für mehr Engagement“

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Das Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium (KRG) ist neben dem Käthe-Kollwitz- und dem Leibniz-Gymnasium die dritte Neustadter Schule mit der Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Gestern wurde die Urkunde von Martina Ruppert-Kelly (Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz) überreicht. Pate der Aktion ist Gerhard Trabert, Gründer und Vorsitzender des Vereins „Armut und Gesundheit in Deutschland“.

Jetzt flattert über dem Eingangsportal ein langes Banner mit vielen bunten Handabdrücken. Damit bekräftigt die Schulgemeinschaft auch symbolisch, dass sie „Hand in Hand gegen Rassismus“ zusammensteht. Umgesetzt wurde das Projekt durch die Schüler, die sich seit über einem Jahr in der Arbeitsgemeinschaft „Integration und soziales Engagement“ einbringen. „Wir wollen auch nach außen zeigen, dass wir uns engagieren“, betont die 18-jährige Maike Haag. Schon die Vorbereitung sei ein Beispiel für Courage gewesen. Schließlich habe man die Unterschriftensammlung unter den Mitschülern mit der Schulleitung absprechen müssen. Dann habe es in den Klassen eine Informationsstunde gegeben, schildert Maximilian Müller. Lucia Weller, 15 Jahre und in der neunten Klasse, lobte das Lehrerkollegium. Sie sagt: „Wir durften vollkommen autonom vorgehen, gleichzeitig haben uns aber die Lehrer immer unterstützt, wenn wir etwas benötigten. So planten und organisierten wir auch die Feierstunde am Dienstag.“ Dann diskutierten die Schüler untereinander. Es sollte kein Gruppenzwang in der Schulklasse sein, dass sie ihre Unterschrift unter das Aktionspapier setzten. Am Ende waren über 85 Prozent der Schüler davon überzeugt und bürgten mit ihrer Unterschrift für die Grundsätze des Projekts. Damit verpflichten sie sich zur aktiven Mitgestaltung eines Schulklimas, das gegen Ungleichwertigkeit vorgeht und bei Diskriminierungen einschreitet. Jetzt wollen die Schüler weiter am Ball bleiben. „Wir wissen, dass es Diskriminierung und Rassismus gibt. Daher planen wir jährliche Aktionstage zu dem Thema“, informiert Marlena Lüneburg. Als nächstes Projekt stehen Informationsstunden für die Mittelstufe zur sexuellen Orientierung auf dem Programm. „In meiner bisherigen Schulzeit ist das Thema Homosexualität noch nie behandelt worden. Wir wollen ein offenes Klima für diese Fragen schaffen“, erzählt Leon Weller. In Rheinland-Pfalz gibt es jetzt 112 Schulen, die sich dem Projekt angeschlossen haben. Das Metallschild mit der Aufschrift „Schule mit Courage – Schule ohne Rassismus“ wird im Innenbereich am Eingang befestigt. „Wir wollen damit nicht angeben, außerdem ist die Fassade als Denkmal geschützt und darf nicht verändert werden. Aber für uns ist das Schild ein Mahnung, uns täglich gegen Rassismus einzusetzen“, erklärt Maike Haag. Als Ansprechpartnerin und Verbindungsglied zu Schulleitung und Kollegium war die Religions- und Mathematiklehrerin Julia May an der Umsetzung des Projekts beteiligt.

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