Neustadt Billiges Angebot macht Stadträte misstrauisch

Mäharbeiten.
Mäharbeiten.

Es ist das Los von Stadtratsmitgliedern, dass sie ständig mit der Nachricht konfrontiert werden, dass irgendwelche Projekte teurer werden als gedacht. Das war wohl schon immer so, in Zeiten wie diesen ist es aber besonders häufig. Verständlich, dass die Mitglieder des Hauptausschusses ungläubig, verwirrt, ja sogar misstrauisch waren, als sie jüngst mit dem gegenteiligen Fall zu tun hatten.

Konkret ging es darum, dass der Ausschuss den Auftrag für den Unterhalt der Neustadter Gewässer und für Mäharbeiten vergeben sollte. Diese Arbeiten dienen unter anderem dem Hochwasserschutz, wenn etwa Abflusshindernisse in Bächen entfernt werden.

Matthias Frey (FDP) wunderte sich, dass das Angebot der ausgewählten Firma nicht nur deutlich unter dem nächstgünstigeren Mitbewerber lag, sondern der Preis nur etwa ein Drittel des von der Stadtverwaltung geschätzten Betrags betrug. Frey fragte sich, ob das für das Unternehmen überhaupt auskömmlich sei. Auch Rainer Grun-Marquardt (Grüne) fand das „sehr seltsam“.

Thomas Baldermann, der Leiter der Umweltabteilung, antwortete, dass sich die Verwaltung diese Frage auch gestellt habe. Die Firma habe aber den Auftrag aus Gründen der Auslastung unbedingt haben wollen. Man habe auch Erfahrungen mit dem Anbieter, dieser leiste qualitativ gute Arbeit. Baldermann räumte auch ein, dass die Verwaltung die Kosten deutlich zu hoch geschätzt habe.

Oberbürgermeister Marc Weigel (FWG) riet dazu, sich einfach zu freuen, dass die Stadt hier Geld spare. Das taten die Ausschussmitglieder letztlich und vergaben den Auftrag einstimmig.

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