Leichtathletik Blockmehrkampf in Haßloch: Im Weitsprung springen die Nerven mit

Pfalzmeisterin im Block Sprint/Sprung der Klasse W12 wurde Nina Dreier vom LC Haßloch, die im Weitsprung auf 4,14 Meter kam.
Pfalzmeisterin im Block Sprint/Sprung der Klasse W12 wurde Nina Dreier vom LC Haßloch, die im Weitsprung auf 4,14 Meter kam.

Das Duell zweier Starterinnen des LC Haßloch um die Pfalzmeisterschaft im Blockmehrkampf entscheidet sich erst in der letzten Disziplin. Ein Drama.

Die Tücken eines Mehrkampfes bekam eine junge Leichtathletin des LC Haßloch bei den Pfalzmeisterschaften in den Blockwettkämpfen zu spüren. Ein Vereinskollege hatte auf der heimischen Bahn mit einem unsichtbaren Gegner zu kämpfen.

Nach den 75-Meter-Läufen der Klasse W12 im Block Sprung/Wurf war die Welt von Lilian Stürm noch in Ordnung. In 11,07 Sekunden war die zweitschnellste Zeit für sie gestoppt worden. Den Rückstand in der Gesamtwertung auf ihre Vereinskameradin Nina Dreier hatte sie vor dem Weitsprung auf 18 Punkte verkürzt und war zufrieden: „Der Wettkampf ist für mich bisher eigentlich gut gelaufen. Nur der Wind im Speerwurf hat gestört.“

Die Nerven liegen blank

Ihre Kontrahentin musste getröstet werden. Dreiers Sprint war im Gegensatz zu den anderen Teilen des Blockwettkampfes mit 11,60 Sekunden nicht nach Plan gelaufen. Mit 10,36 Sekunden hatte die Zwölfjährige aus Rödersheim über 60 Meter Hürden die schnellste Zeit vor Lilian Stürm (10,43) hingelegt und im Hochsprung mit 1,42 Metern an der Spitze des Feldes von elf Starterinnen gelegen.

Im Speerwurf hatte Stürm mit 19,02 gegenüber 17,66 Metern Punkte gutgemacht. Doch dann begann für sie ein Drama in der Weitsprunggrube. Nach einem ersten ungültigen Versuch wurde auch nach dem zweiten Durchgang die rote Fahne gehoben. Die Nerven lagen jetzt blank. Auch im dritten Anlauf traf Lilian Stürm den Balken nicht. Sie verpasste den möglichen Sieg und fiel noch hinter der dritten LCH-Teilnehmerin Helena Friko (vierter Platz mit 1835 Punkten) auf Platz sieben (1724 Punkte) zurück.

LC-Mädchenteam auf zwei, Jungs auf eins

Mit 4,14 Metern im Weitsprung zeigte Nina Dreier dagegen eine weitere starke Einzelleistung, sie gewann die Pfalzmeisterschaft mit 2194 Punkten. Mit Jule Löwer und Amelie Matena wurde das Team des LC Haßloch in der Mannschaftswertung der Mädchen U14 mit 9783 Punkten Zweiter hinter dem TV Nußdorf (10.404).

Bei den Jungen der Klasse M14 siegte die Mannschaft des LC Haßloch mit Paul Meyer, M12-Vizemeister Henry Kappner, Oliver Fraser, Moritz Keeper und Joshua Moemeke mit 8661 Zählern.

Vom Winde verweht

Einen weiteren Titel für den Ausrichter holte in der M15 der in dieser Saison über 300 Meter und 300 Meter Hürden stark verbesserte Max Sellmeier. Er hatte vor allem auf viele Punkte über 100 Meter gehofft. Aus der Distanz sah es auch für LCH-Sportwart Christoph Sölter bei einem großen Vorsprung seines Athleten gut aus.

Doch dann war Sölter „von der Zeit von 13,55 Sekunden sehr überrascht“. Er kam der Sache schnell auf die Spur. Der Wind hatte seinem Athleten und den anderen Startern mit einer Stärke von über sechs Metern pro Sekunde ins Gesicht geblasen und ihnen viele Punkte gestohlen.

Weit über DM-Norm

Vor dem für ihn ungewohnt langen 2000-Meter-Lauf zum Abschluss des Wettkampfs zeigte sich Sellmeier unbeeindruckt: „Ich wollte heute nur die DM-Norm schaffen, auch wenn ich bei den deutschen Meisterschaften nicht starten werde. Die geforderten 2000 Punkte werde ich auch sicher erreichen.“ Er wolle sich so lange wie möglich im Windschatten halten „und dann sehen, was noch geht“.

Er hielt sich bis zur Zielgerade zurück und lief nach 7:12,88 Minuten schneller als erwartet ins Ziel. Im Endspurt passierte er auch Leo Lattke von der TSG Deidesheim, der sich viel besser als noch im Sprint mit dem starken Gegenwind gefühlt hatte: „Ich bin klein und hatte im Sprint daher große Probleme mit den Bedingungen. Die 2000 Meter haben mir viel mehr Spaß gemacht.“ Mit 1776 Punkten kam Lattke in der Pfalzwertung hinter Max Sellmeier (2265) auf Platz zwei.

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