Neustadt Demnächst im Saalbau: „Der gute Mensch von Sezuan“

«Neustadt». Mit einem modernen Klassiker, Bertolt Brechts Parabelstück „Der gute Mensch von Sezuan“, startet nächsten Dienstag auch die Schauspielreihe im Neustadter Saalbau ins neue Jahr. Zu sehen ist die Inszenierung des Pfalztheaters, die am 30. September in Kaiserslautern ihre Premiere hatte.

Hauptfigur des 1943 in Zürich uraufgeführten Stücks ist die Prostituierte Shen Te, die die Götter mit Geld ausgestattet haben – aus Dank, weil sie als einzige bereit war, die fremden Besucher bei sich aufzunehmen. Mit dem Kapital schafft sie sich einen kleinen Tabakladen an und gewährt, gut wie sie ist, allen Hilfe, die sie darum bitten. Doch ein moralisch gutes Leben kann in einer Gesellschaft, die an die niedrigsten Triebe appelliert, nicht gelingen. Shen Te wird gnadenlos ausgenutzt, belogen und betrogen. Wehren kann sie sich nur mittels ihres toughen Vetters Shui Ta, den sie sich als Alter Ego erfindet. Der sorgt mit Skrupellosigkeit dafür, dass sich der kleine Laden schnell zu einem florierenden Unternehmen entwickelt. Kann man in unserer Gesellschaft also nur bestehen, wenn man alle Menschlichkeit über Bord wirft? Die Doppelrolle Shen Te/Shui Ta übernimmt die junge Nele Sommer in ihrer erst zweiten Spielzeit am Kaiserslauterer Haus nach der Schauspielschule. Weitere Rollen haben Hannelore Bähr, Rainer Furch, Henning Kohne, Oliver Burkia und Daniel Mutlu. Regie führt der Gastregisseur Jan Langenheim. Musikalisch untermalt wird die Handlung durch den Jazz-Gitarristen Joachim Schönecker. Termin „Der gute Mensch von Sezuan“, Dienstag, 23. Januar, 20 Uhr im Saalbau in Neustadt. Karten (10–20 Euro) bei der Kulturabteilung der Stadt (06321/855404) oder unter www.ticket-regional.de. Eine Einführung gibt es um 19 Uhr im Beethovensaal. Nach dem Stück steht im „Aqua“ unter dem Label „Extraklasse“ eine Aussprache für junge Leute an.

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