Fußball Der 1. FC 08 Haßloch II und sein völlig mitgenommener Trainer Ingo Reich

Da war noch alles gut für den 1. FC 08 Haßloch II: Der Haßlocher Thomas Schumann (Mitte) erzielt das 1:0.
Da war noch alles gut für den 1. FC 08 Haßloch II: Der Haßlocher Thomas Schumann (Mitte) erzielt das 1:0.

Der Start in die Relegation zum Aufstieg in die A-Klasse gelingt dem 1. FC 08 Haßloch II. In der ersten Partie gegen die FG Mutterstadt II führt die Elf von Ingo Reich mit 3:0. Am Ende ist der Trainer mitgenommen, sind die 08-Fans entsetzt.

„Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt.“ Dieses Zitat aus Clärchens Lied in Goethes Trauerspiel „Egmont“ wird gerne verwendet, um das Krankheitsbild von Menschen, die an einer bipolaren Störung leiden, zu beschreiben. Von den 350 Zuschauern, die sich Mittwochabend auf dem Haßlocher 08-Gelände das erste Relegationsspiel zur Ermittlung des dritten Aufsteigers in die Fußball-A-Klasse Rhein-Mittelhaardt zwischen dem 1. FC 08 Haßloch II und der FG 08 Mutterstadt II angesehen haben, trifft dies nicht zu. Der Spielverlauf sorgte aber dafür, dass die Haßlocher Fans nach der ersten Hälfte von der Leistung ihrer Mannschaft berauscht sein durften, nach dem Abpfiff aber in tiefer Traurigkeit von dannen ziehen mussten.

Zwei Schumann-Tore

„Nach diesem wilden Ding bin ich noch völlig mitgenommen“, schilderte Haßlochs Trainer Ingo Reich eine Stunde nach Spielschluss seine Gemütslage. Sein Team dominierte vor der Pause klar und führte nach einem Doppelpack von Thomas Schumann (19., 30.) und einem Treffer von Mannschaftskapitän Maxim Doll (34.) bis zum Halbzeitpfiff verdient mit 3:0. Was danach kam, sorgte bei den Gastgebern jedoch für Entsetzen.

„Mit Beginn der zweiten Hälfte haben wir unsere Linie verloren. Und dazu kamen noch individuelle Fehler, die Mutterstadt genutzt hat“, beschrieb Reich den weiteren Spielverlauf. So stand es sechs Minuten vor Schluss nicht mehr 3:0 für die Gastgeber, sondern nach Gästetreffern von Maximilian Kuhn (51. 74.), Paul Gstettenbauer (60.), Jan-Luca Jung (63.) und Leon Hochhaus (84.) 5:3 für Mutterstadt. Die Haßlocher starteten zwar noch eine Schlussoffensive, aber ihr Lohn war nur noch ein Tor von Valentin Hodovanets zum Endstand von 4:5 (90.).

Reich hat Hoffnungen

„Wir waren in der ersten Hälfte besser, Mutterstadt in der zweiten und hat einfach mehre Tore als wir geschossen. Ich habe uns aber noch nicht aufgegeben, da wir vor der Pause bewiesen haben, was wir können“, kommentierte Reich die Situation seiner Elf.

Hoffnung für das am Sonntag, 14 Uhr, auf dem Mutterstadter Kunstrasenplatz angesetzte Rückspiel sollte dem FC 08 II die Leistung des VfL Bochum in den Relegationsspielen zwischen dem Bundesligadrittletzten und Zweitligadritten machen: Die Westfalen unterlagen im Hinspiel Fortuna Düsseldorf zu Hause mit 0:3, gewannen aber das Rückspiel im Rheinland.

Mutterstadt reicht ein Remis

Mutterstadt reicht am Sonntag wie ursprünglich Düsseldorf in der Bundesligarelegation ein Unentschieden zum Aufstieg. Gewinnen die Haßlocher, richtet der FSV Schifferstadt ein Entscheidungsspiel aus. Dieses wird erst im Bedarfsfall terminiert.

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