Neustadt Der große Favorit heißt SV Geinsheim
HASSLOCH. Landesligist SV Geinsheim, Bezirksligist VfB Haßloch sowie den A-Klassen-Vertretern 1. FC 08 Haßloch bietet sich am Freitag, 18.30 Uhr, in der Haßlocher Pfalzhalle beim 35. RHEINPFALZ-Hallenfußballturnier die Chance, in der ewigen Tabelle den Rückstand auf den bisher mit Abstand erfolgreichsten Verein VfL Neustadt zu verkürzen. Das Turnier findet seit der Saison 1979/1980 statt.
Der in der Vorrunde nur mit Spielern der Zweiten Mannschaft angetretene Verbandsligist schied bekanntlich aus. Neben dem 15-maligen Turniersieger von der Haidmühle fehlen aber auch Mannschaften aus dem Raum Bad Dürkheim. Dies gab es bisher nur beim ersten Turnier, weil die Teams aus Bad Dürkheim sowie den Verbandsgemeinden Freinsheim und Wachenheim damals noch nicht mitgespielt hatten.
Dass die Klassenzugehörigkeit in der Halle nicht viel über die Stärke der Mannschaften aussagt, bewies das Turnier 2013, als mit dem Sieger TuS Maikammer, der TSG Deidesheim und Türkgücü Neustadt ausschließlich Außenseiter die ersten drei Plätze belegt hatten. Diese drei sind auch morgen wieder dabei.
Titelverteidiger TuS Maikammer gehört der Gruppe A an und muss im Gegensatz zum Vorjahr bereits in den Gruppenspielen mindestens einen Favoriten hinter sich lassen, wenn er das Halbfinale erreichen möchte. Die Mannschaft von TuS-Trainer Dennis Schönung befindet sich mit dem SV Geinsheim und 1. FC 08 Haßloch in einer der beiden Vierergruppen, aus denen sich jeweils der Tabellenerste und -zweite für das Halbfinale qualifizieren. 08 ist nach Rekordsieger VfL Neustadt in der Turniergeschichte der erfolgreichste Verein. Die Maikammerer sind schwächer besetzt als in der vergangenen Saison. Sie belegen den drittletzten Tabellenplatz in der A-Klasse Rhein-Mittelhaardt.
Der SV Geinsheim nimmt als Landesligist die Rolle des Favoriten ein, dürfte aber aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen bei den RHEINPFALZ-Hallenturnieren gewarnt sein. Obwohl der SVG oft sogar als Ober- oder Verbandsligist angetreten war, hat er das Turnier erst zweimal (1990, 2010) gewonnen. Und bei der Vorrunde 2014 in Bad Dürkheim hat er sich nur im Neunmeterschießen gegen den FV Freinsheim und den TV Ruppertsberg durchgesetzt.
Neunmal nahm bisher der 1. FC 08 Haßloch den Pokal für den Gesamtsieg mit nach Hause, aber der letzte Gewinn eines RHEINPFALZ-Hallenturniers gelang 2009 noch als Verbandsligist mit Trainer Werner Heck. Die 08er dürften nicht nur aufgrund des Heimvorteils heiß auf den Titel sein. Dieser könnte der Auftakt für ein erfolgreiches Jahr sein: Als Spitzenreiter der A-Klasse Rhein-Mittelhaardt plant die Elf von Coach Markus Schuler den Wiederaufstieg in die Bezirksliga Vorderpfalz.
Mit dem VfL Hainfeld komplettiert ein Verein die Gruppe A, der nur sporadisch am RHEINPFALZ-Hallenturnier teilnimmt und erstmals überhaupt die Endrunde erreicht hat. Wie Maikammer und 08 Haßloch gehören auch die Südpfälzer der A-Klasse Rhein-Mittelhaardt an und belegen hier mit acht Punkten Vorsprung auf Maikammer Rang zwölf.
In der Gruppe B gelten Bezirksligist VfB Haßloch und Vorjahresfinalist TSG Deidesheim als Favoriten auf die beiden ersten Tabellenplätze. Wie die 08er dürfte auch der VfB auf den Heimvorteil bauen. Die Bilanz der Mannschaft vom Eichelgarten bei den bisherigen RHEINPFALZ-Turnieren hinkt deutlich hinter der des Lokalrivalen von der Adam-Stegerwald-Straße her. Erst einmal gewann der VfB das Turnier: 2007/2008 mit Spielertrainer Torsten Conrad.
Die SpVgg. Edenkoben tritt in dieser Gruppe zwar ebenfalls als Bezirksligist an, nimmt aber mit nur vier Punkten aus 19 Spielen abgeschlagen den letzten Rang ein. Die Endrunde erreichten die vom polnischen Ex-Profi Slawomir Stulin trainierten Südpfälzer auch nur über einen Sieg im Endscheidungsspiel der beiden Gruppenzweiten der Maikammerer Vorrunde gegen TuS St. Martin.
Türkgücü Neustadt tritt in diesem Jahr nicht wie im Vorjahr als Vertreter der untersten Spielklasse, sondern durch den erstmals in der noch jungen Vereinsgeschichte erreichten Aufstieg als Mitglied der B-Klasse bei der Endrunde an. Vor einem Jahr wurden die Türken erstmals für ihre offensive und dadurch unterhaltsame Spielweise mit Platz drei belohnt.
Die TSG Deidesheim gehört wie Türkgücü der B-Klasse Rhein-Mittelhaardt West an. Aber sie kann sich im Gegensatz zu den lediglich den zwölftplatzierten Türken als Tabellendritter noch Hoffnungen auf den Aufstieg in die A-Klasse machen. Ein erneuter Einzug ins Finale würde die Bilanz der Deidesheimer jedenfalls kräftig verbessern, denn bisher weisen sie nur zwei zweite Plätze (1981, 2013) und einen vierten Platz aus der Saison 1992/1993 vor.
Ausrichter der morgigen Endrunde ist der FV 21 Haßloch. In einem Einlagespiel zwischen zwei Alt-Star-Mannschaften treten um 22.55 Uhr unter anderem Andreas Appel, Robert Nebel, Stefan Veth, Alexander Beckmann, Dieter Weber, Kai Springer sowie Andreas Malz an.
Der Erlös aus dem 35. RHEINPFALZ-Turnier geht an das Ambulante Hospiz in Neustadt. Dort stehen Ehrenamtliche bereit, um schwerstkranke Menschen und deren Angehörige zu begleiten, zu entlasten. (dil)