Nachklapp Die Richtige gefunden

Über einen geheimnisvollen Brief und einen weiblichen Vornamen.

Das war schon ein geheimnisvoller Briefumschlag, der da diese Woche bei der Polizei Haßloch abgegeben wurde: ein Geldkuvert, auf dem ein weiblicher Vorname und der Geldbetrag notiert waren. Dass er überhaupt bei der Polizei landete, ist (leider) keine Selbstverständlichkeit. Das Geldkuvert lag herrenlos in der VR-Bank in der Saarstraße in Niederkirchen, einem ehrlichen Finder ist es zu verdanken, dass es zur Polizei kam.

Dass Geldkuverts abgegeben werden, komme ziemlich selten vor, erzählt Polizeidienststellenleiter Frank Hoffmann. Dokumente ja, auch mal ein Geldbeutel, nicht immer mit Inhalt. Was die Polizisten diese Woche aber besonders verblüffte: Wie viele Menschen offenbar Briefumschläge mit Geld vermissen. Nachdem die Beamten über den Fund berichtet hatten, kamen etliche Anrufe in Haßloch an, sogar aus weit entfernten Orten. Allerdings: weder der Name noch der Geldbetrag stimmten mit dem auf dem gefundenen Briefumschlag überein. Auch auf die Frage, wie das Kuvert denn ausgerechnet in Niederkirchen gefunden werden konnte, wusste so manch ein Anrufer keine plausible Antwort.

Doch inzwischen ist die „Richtige“ bei der Polizei aufgetaucht: diejenige, die beide Zauberworte auf Anhieb wusste, den Namen und den Betrag. Die Frau wollte wohl das Geld einzahlen, holte den Briefumschlag schon einmal aus ihrer Tasche – und vergaß ihn dann. Ein Glück, dass er in die Hände eines ehrlichen Menschen geriet.

Darüber berichten sowohl die Polizei als auch wir natürlich gerne. Weil wir ja viel häufiger mit Betrugsmaschen zu tun haben. Schockanrufe, Enkeltrick, falsche Polizisten – die Liste ist lang. Und es kommen immer wieder neue hinzu. Diese Woche beispielsweise kam der Hinweis eines Haßlochers, der von einem angeblichen Beamten der Bundespolizei angerufen worden war. Er reagierte richtig und legte sofort auf. Wobei das Telefon als „Werkzeug“ von Betrügern schon einigermaßen bekannt ist – genauso wie sms und E-Mail. Inzwischen tauchen aber auch gefälschte Briefe auf, häufig im Namen von diversen Banken.

Ausgerechnet der gute alte Brief. Wenn allerdings ein weiblicher Vorname und ein Geldbetrag darauf notiert sind, dann ist er bestimmt nicht gefährlich.

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