Neustadt Drei Minuten fehlen

Silvana Arcangioli vom FFC (rechts) und die Hoffenheimerin Fatma Sakar beim Fußball-Ballett.
Silvana Arcangioli vom FFC (rechts) und die Hoffenheimerin Fatma Sakar beim Fußball-Ballett.

WACHENHEIM. Gesenkten Hauptes verließen gestern die Spielerinnen des Frauenfußball-Zweitligisten 1. FFC Niederkirchen den Wachenheimer Kunstrasenplatz, auf den das letzte Vorrundenspiel gegen die TSG Hoffenheim II kurzfristig verlegt worden war. Durch ein Eigentor von Ann Katrin Striekert drei Minuten vor Schluss verloren die Niederkirchenerinnen mit 1:2 und überwintern auf dem drittletzten Tabellenplatz.

Der eigentlich seit dem Aufstieg in die Zweite Bundesliga sehr vorsichtige FFC-Trainer Niko Koutroubis ließ sein Team wie zwei Wochen zuvor gegen Aufsteiger 1. FC Köln II im offensiveren 4-4-2-System agieren. Dies war völlig richtig, denn der eigene Angriff war dadurch deutlich gefährlicher. Und die Abwehr ließ auch mit einer Spielerin weniger kaum gegnerische Torchancen zu. Die 85 Zuschauer kamen jedenfalls auf ihre Kosten. Die Niederkirchenerinnen wurden schnell für ihre gute Leistung belohnt. In der achten Minute wehrte Hoffenheims Torfrau Ann-Kathrin Dilfer einen Schuss von Kristin Götz, die im zentralen Mittelfeld ein neues, aber passendes Betätigungsfeld fand, mit einer tollen Parade ab. Nach dem anschließenden Eckball von Laura Schmahl war sie jedoch gegen den Kopfball von Götz zum 1:0 machtlos. Die Führung der Koutroubis-Elf hielt jedoch nur neun Minuten. Nach einem weiten Pass war Annika Eberhardt zur Stelle und verwertete die erste Hoffenheimer Chance zum 1:1. Danach waren die Gäste für kurze Zeit besser und hatten auch zwei gute Möglichkeiten zum 2:1. Einmal setzte jedoch ein Kopfball auf der Latte des Niederkirchener Tores auf, und kurz darauf parierte FFC-Torfrau Vanessa Erbes einen Schuss aus kurzer Distanz bravourös. Danach war von den Hoffenheimer Offensivkräften nicht mehr viel zu sehen. Die Gastgeberinnen wurden immer besser. Dies hatten sie vor allem Silvana Arcangioli, die in der Schlussphase der ersten Hälfte auf der linken Seite für viel Druck sorgte, zu verdanken. Bei Hoffenheim wuchs jetzt die Torhüterin über sich hinaus. In der 40. Minute schlug Janina Müller den Ball nach einen Schuss von Laura Schmahl von der Torlinie. Nach dem Seitenwechsel verlief die Partie ausgeglichener. Mit zunehmender Spieldauer glaubte auch kaum noch jemand, dass sich am Stand von 1:1 noch etwas ändern würde. Bis zur Schlussphase waren weitere spektakuläre Szenen nämlich Mangelware. Dafür nahmen die letzten Minuten noch einmal einen dramatischen Verlauf. Zunächst hatten die Niederkirchener Fans schon den Torschrei auf den Lippen, als ein Treffer von Kathrin Becker wegen Abseits nicht anerkannt wurde (86.). Eine Minute später wehrte Vanessa Erbes einen Weitschuss von Chantal Hagel mit schöner Flugparade ab. Der anschließende Eckball wurde den Niederkirchenerinnen dann zum Verhängnis. Ann Katrin Striekert, die neun Minuten zuvor für die verletzte Natalia Stulin eingewechselt worden war, mutierte dabei zur tragischen Figur, köpfte den Ball nach der anschließenden Ecke ins eigene Netz. Dank günstiger Ergebnisse der direkten Konkurrenten im Kampf um die Qualifikation für die eingleisige Zweite Bundesliga ist bei nur zwei Punkten Rückstand zum Tabellensiebten noch nichts verloren für Niederkirchen.

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