Neustadt Ein echter Krimi

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Neustadt. Nach sechs Wochen Pause geht Wasserball-Bundesligist SC Neustadt mit dem Heimspiel im Stadionbad am Samstag, 18 Uhr, gegen den Duisburger SV in das neue Jahr. Die Partie verspricht ein Kampfspiel um jeden Meter Wasserfläche. Das Duell der beiden Tabellennachbarn, die beide jeweils zwei Siege und zwei Niederlagen auf dem Konto haben, war auch im Vorjahr relativ ausgeglichen: In Duisburg verloren die Pfälzer mit 6:8, vor heimischem Publikum siegte der SCN mit 7:5.

Auch jetzt scheint es ein knappes Spiel zwischen dem Tabellenfünften und dem Rangvierten zu werden. Das erwartet zumindest Carsten Berg, der Trainer der Duisburger. Er teilt sich das Amt mit Marek Debski. Der etatmäßige Trainer, Kalman Toth, trat vor Saisonbeginn aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig zurück. Duisburg musste im November schnell eine Lösung finden. „Wir sind mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden. Aber unser Ziel ist erneut, unter die ersten Vier in der Hauptrunde zu kommen“, erklärt Berg. „In Neustadt werden Kleinigkeiten das Spiel entscheiden. Ich kenne es aus der Vergangenheit, dass es im Stadionbad sehr emotional zugeht. Der SCN ist heimstark. Es wird ein sehr, sehr harter Kampf“, betont Berg. Er will mit der aktuell besten Besetzung anreisen. Mit anderen Worten: Die Fans erwartet ein echter Krimi. Das Jahresfinale Anfang Dezember im Stadionbad gegen den SVV Plauen brachte mit einer 9:17-Niederlage mehr Schatten als Licht. Daher sagt auch SCN-Kapitän Mathias Held: „Wir sind nach der langen Pause schon noch etwas außer Tritt. Unsere ausländischen Spieler waren einige Zeit in ihrer Heimat, wir müssen jetzt die konditionellen Defizite etwas verstecken. Das Spiel gegen die starken Duisburger kommt für uns vielleicht etwas zu früh.“ Held blickt auf das Spiel gegen Plauen kritisch zurück. Sein Team habe zu viele Konter bekommen und die Partie in der Verteidigung verloren. Held selbst steht unter Dreifachbelastung. Neben Beruf und Sport absolviert er ein Studium. „Wir sind jetzt gerade in der Klausurenphase. Also wird tagsüber gearbeitet und abends gelernt“, erzählt er. Er rangiert als bislang bester SCN-Torjäger mit 13 Treffern aus drei Spielen auf Platz sechs der Torjägerliste. SCN-Coach Davorin Golubic muss auf Domagoj Mijatovic verzichten, der für ein Spiel wegen einer Tätlichkeit im Spiel gegen Plauen gesperrt wurde. Hinter dem Einsatz von Center Leon Avdic steht ein Fragezeichen. Avdic absolviert ein mehrmonatiges Praktikum in Hamburg und weiß noch nicht, ob er zu dem Spiel anreisen kann. Außerdem schreiben neben Held auch Martin Görge und die Abiturienten Fabian Härtel und Benedikt Hummel wichtige Prüfungen. Daher hat Golubic im Training noch nicht so stark an den Problemen aus dem Spiel gegen Plauen arbeiten können. „Die Spieler waren Anfang Dezember schon mit dem Kopf im Weihnachtsurlaub. Ich hoffe, dass wir den kleinen Vorteil nutzen können, dass sie zu Hause motivierter sind, wenn die Fans hinter ihnen stehen“, sagt Golubic. Für die Centerposition gelte es, eine Lösung zu finden, falls Leon Avdic nicht spielen könne. Das werde sich noch im Laufe der Woche entscheiden, so Golubic. Zurück aus dem Ausland ist Jan Glaser, der gegen die Westdeutschen sein erstes Saisonspiel bestreitet. Den SV kann Golubic schwer einschätzen. Vor der Winterpause hatten die Westdeutschen laut Golubic noch einen Doppelspieltag im Terminplan stehen. „Duisburg musste das allerdings wegen Erkrankungen absagen. Ich weiß jetzt nicht, wo das Team kräftemäßig steht“, betont Golubic. Er setzt darauf, dass die Spieler „richtig Lust auf die Heimpartie“ haben. So spielen sie SC Neustadt: Pisk, Brzica – Avdic (?), Ehrenklau, Görge, Mosashvili, Mongrell, Glaser, Reinspach, Härtel, Hummel, Weigert, Held. |kle

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