Neustadt „Ein unersetzlicher Wert“

Wasser marsch: Im August 2018 musste die Neustadter Feuerwehr einen Böschungsbrand an der A 65 löschen.
Wasser marsch: Im August 2018 musste die Neustadter Feuerwehr einen Böschungsbrand an der A 65 löschen.

669 Einsätze hat die Feuerwehr bisher in diesem Jahr absolviert. Damit sie bei ihren zukünftigen Einsätzen noch besser ausgerüstet ist, bekam sie jetzt bei der Jahreshauptversammlung in der Hauptfeuerwache 330 Helmlampen. Oberbürgermeister Marc Weigel kündigte an, dass das neue Gimmeldinger Feuerwehrhaus im Februar 2019 fertig sein soll.

Bei 223 Bränden und 437 technischen Hilfeleistungen war die Feuerwehr im Einsatz, berichtete Weigel. Diese Zahlen würden belegen, dass die Feuerwehr „kein Job ist, wo man sich ab und zu zu einem Feschdel trifft“. Vielmehr sei die Arbeit ein „unersetzlicher Wert für unsere Gemeinschaft“. Bei den technischen Hilfeleistungen sei „von der Taube auf dem Dach bis zur Bergung von eingeklemmten Menschen alles dabei“ gewesen, berichtete Stadtfeuerwehrinspekteur Stefan Klein. Eine besondere Herausforderung sei die Bergung eines schwer verletzten, eingeklemmten Lkw-Fahrers nach einem Unfall auf der A 65 gewesen. Es habe Stunden gedauert, bis der Mann befreit gewesen sei: „Das hat selbst mich fast zum Verzweifeln gebracht“, gestand Klein. Er freue sich, dass es dem Mann inzwischen gut gehe. Einig waren sich Klein und Weigel, dass durch häufigere Unwetter verstärkt Aufgaben auf die Feuerwehr zukommen werden. Klein kritisierte, dass die Beschlüsse des Stadtrats zum Bau der Feuerwehrhäuser in Gimmeldingen und Lachen-Speyerdorf zu langsam umgesetzt würden. „Der Feuerwehr geht es manchmal nicht schnell genug“, so Weigel. Das Gimmeldinger Feuerwehrhaus, das rund 1,1 Millionen Euro kostet, werde im Februar in Dienst gestellt. Das Lachen-Speyerdorfer Feuerwehrhaus werde wegen Personalmangels bei der Verwaltung erst in den Jahren 2020 und 2021 gebaut. Die Sanierung der Hauptfeuerwache nannte Weigel als nächstes anstehendes Projekt. Hier werde man „spannende Diskussionen führen“ müssen. Die Feuerwehr habe eine gute technische Ausstattung und werde auch in Zukunft „nicht ins Hintertreffen geraten“, versicherte Weigel. 2018 seien knapp 1,5 Millionen Euro für Autos ausgegeben worden. Im Geinsheimer Feuerwehrhaus solle noch in diesem Jahr eine Abgassauganlage eingebaut und im Mannschaftsraum des Feuerwehrhauses Süd ein Schallschutz installiert werden. Rund 46.000 Euro haben die 330 Helmlampen gekostet. Deren Anschaffung sei schnell gegangen, das gelte generell für Materialbeschaffung, lobte Klein. Lob gab es auch für Lothar Mohr, den bisherigen Leiter des Löschzugs Süd, der die Anschaffung der Helmlampen angeregt hatte. Klein betonte, dass das Sachgebiet Feuerwehr der Verwaltung, die Einsatzzentrale und die Werkstatt alle zur Feuerwehr gehören. Stolz verwies er darauf, dass die Neustadter Feuerwehr eine der letzten in dieser Größe ohne hauptamtliche Feuerwehrleute ist. Weigel kündigte an, dass im kommenden Jahr für die Feuerwehr zwei Tanklöschfahrzeuge, ein Gerätewagen und ein Mannschaftstransportwagen gekauft werden sollen. 875.000 Euro sind dafür eingeplant. Dank der Jugendfeuerwehr mit derzeit rund 80 Jugendlichen, könne man Hoffnung haben, dass die Zukunft der Feuerwehr gesichert ist. Die Neustadter Feuerwehr arbeite systematisch strukturiert und professionell, lobte Weigel. Noch etwas habe er in seinem ersten Jahr als Oberbürgermeister festgestellt: „Wenn man bei der Feuerwehr ist, wird man gut verpflegt.“

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