Nils erklärt Eine ganz alte Birnensorte

Die Palmischbirne trägt milchkaffeebraune Birnchen.
Die Palmischbirne trägt milchkaffeebraune Birnchen.

Warum auf der Meckenheimer Streuobstwiese 2018 genau 25 Bäume gepflanzt wurden

„Das ist toll! Die Sorten stimmen alle! Die Baumschule hat keinen Fehler gemacht!“, freut sich Opa Nörgel. Mit meiner kleinen kessen Schwester Nessy im Schlepptau sind wir auf die Meckenheimer Streuobstwiese gelaufen. Opa möchte uns die 25 Apfel- und Birnbäume zeigen, die im Jahr 2018 anlässlich der 1250-Jahrfeier von Meckenheim gepflanzt wurden. Jede Sorte wurde nur einmal und dann nie wieder gepflanzt. „Warum 25 Bäume?“, fragt Nessy. „Jeder Jubiläumsbaum kostete mit Namensschild und Pflanzpfahl 50 Euro. 25 mal 50 gibt 1250“, erklärt Opa. „Perfekt!“, meint Nessy.

Vor einem Baum mit kleinen, milchkaffeebraunen Birnchen bleiben wir stehen. „Das ist eine Palmischbirne. Ein Geschenk der Gemeinde an die Gemeindebücherei. Sie ist eine der ältesten deutschen Birnensorten. Es gab sie schon vor über 400 Jahren“, sagt Opa. Er hat ein schlaues Buch dabei, in dem diese Sorte ausführlich beschrieben und ein Bild der Birnen vorhanden ist. An den Früchten lassen sich Obstsorten am besten erkennen, erzählt Opa.

„Na, an dem Baum hängt ja gar nichts!“, ruft Nessy enttäuscht, als sie einmal um den „Spätblühenden Taffetapfel“ herumgelaufen ist. „Es ist aber diese Sorte. Der Baum hat erst im Juni – und damit sehr spät für einen Apfelbaum geblüht“, sagt Opa. „Und an der ,Blutbirne’ hängt auch nichts dran, Opa“, stellt Nessy fest. „Die kann man auch so ganz gut an ihrem rotbraunen Holz und an ihrer Krone erkennen, die sich mit ihren Ästen wie ein Kerzenleuchter mit vielen Armen nach oben in den Himmel streckt“, antwortet Opa.

Nessy ist zu einem anderen Baum weitergelaufen. „Das ist ein ,Guldentaler Knorzekopp’. Ein Geschenk einer Meckenheimer Familie an ihre Tochter“, sagt sie nach einem Blick auf das Schild. „Den erkenn' ich auch ohne Buch“, sagt Opa und schmunzelt. „Guldental liegt bei Bad Kreuznach. Am Guldenbach dort leben Verwandte von uns, die ich mal besucht habe. Und der ,Knorzekopp' ist ein gelber Apfel, der oft Warzen auf der Schale hat. Deshalb heißt die Sorte auch so“, erzählt er weiter. „Na, Hauptsache, die Tochter hat keinen Knorzekopp“, sagt Nessy und lacht.

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