Meckenheim Feuerwehr: Wechsel in der Wehrleitung und neues Fahrzeug

Feuerwehrmann André Briglia zeigt Besucher Leon die Ausrüstung des neuen Feuerwehr-Fahrzeugs.
Feuerwehrmann André Briglia zeigt Besucher Leon die Ausrüstung des neuen Feuerwehr-Fahrzeugs.

Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Meckenheim: Die Wehr präsentierte ihr neues Fahrzeug, das so einiges an Technik zu bieten hat. Außerdem gibt es einen Wechsel an der Spitze der Organisation.

Blumengeschmückt wartet das glänzend polierte Fahrzeug auf seinen großen Auftritt: seine Übergabe an Deidesheims Verbandsbürgermeister Dieter Dörr (CDU). Das HLF 10, so der Kurzname für „Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug“ 10, hat einiges zu bieten. „Es wird zur Brandbekämpfung und für alle technischen Hilfeleistungen eingesetzt“, erläutert Markus Zitt, der neue stellvertretende Wehrleiter. Dazu gehören Türöffnungen ebenso wie Unfälle mit Personenkraftwagen oder Vegetationsbrände. Das Fahrzeug löst damit ein älteres Modell ab, das immerhin 31 Jahre durchgehalten hat. „In der Regel werden die Fahrzeuge nach 30 Jahren ausgetauscht“, erklärt Zitt. „Dann sind sie technisch veraltet“, und es gebe auch kaum noch Ersatzteile für sie. Auch veränderten sich die Brände. Es sei heute beispielsweise viel mehr Kunststoff im Spiel als früher. „Und man muss immer mehr an Material mitnehmen.“

Die technischen Daten des Fahrzeugs (es verfügt unter anderem über Allradantrieb, einen Löschwassertank mit 1600 Liter und eine automatische Schaummischanlage für 120 Liter Schaummittel für Pkw-Brände und einen hydraulischen Rettungssatz) interessieren beim Tag der offenen Tür am Sonntag vor allem die Vertreter und Vertreterinnen der umliegenden Wehren. Die Kinder erkunden lieber das Innenleben: Platz findet darin eine Gruppe von neun Einsatzkräften, das sind der Gruppenführer und acht Mann oder Frau Besatzung.

Von Kirchenvertretern geweiht

Zuerst aber soll das Fahrzeug von Vertretern der protestantischen und der katholischen Kirche geweiht werden. „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“, ist ein alter Wahlspruch der Feuerwehr. „Das ist eine alte Tradition“, sagt Zitt. „Es sind ja auch haarige Sachen dabei, und wir wollen alle heil wieder zurückkommen.“ Bei der Weihung erinnern Pfarrerin Luise Burmeister und Pfarrer Matthias Schmitt vor allem an die Bedeutung der Feuerwehrleute, „die ihre Kraft einsetzen für alle Bürger“.

Schmitt erinnert daran, dass Feuer nicht nur Wärme und Licht spendet, sondern auch zur Gefahr werden kann. Zum Brechen eben dieser Gefahr und zum Schutz der Feuerwehrleute werde das neue Fahrzeug beitragen.

„Die Technik ist nicht alles“, betont auch der Vertreter der Herstellerfirma bei der Übergabe des HLF 10 an Dieter Dörr. Genauso wichtig seien die Frauen und Männer, die das Fahrzeug bedienen. Dem konnte der neue Wehrführer Pascal Münch nur beipflichten. Mit der „neuesten Technik und einer gut ausgebildeten Mannschaft“ solle in Meckenheim die Bevölkerung bestmöglich geschützt werden. Das HLF 10 sei bei Alarmierungen im Ortsbereich oder zu Nachbarschaftshilfe innerhalb der VG das erstausrückende Fahrzeug.

Mit Fluthilfemedaille ausgezeichnet

Münch und Zitt haben bereits am 1. April ihre Vorgänger Thorsten Reis und Christian Morlock abgelöst und wurden den Gästen am Sonntag offiziell vorgestellt. Wie engagiert die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Meckenheim sind, wurde bei den Ehrungen deutlich. Jürgen Handrich beispielsweise ist seit 45 Jahren aktiv dabei. Reis und Morlock, die nach zehn Jahren aus der Wehrführung verabschiedet wurden, sind beeindruckende Beispiele dafür, wie viel Engagement und Ausbildungsgänge nötig sind, um es über viele verschiedene Stufen bis zur Wehrführung zu schaffen. Dass Reis 2021 von Malu Dreyer sogar mit der Fluthilfemedaille ausgezeichnet wurde, ging bei der Aufzählung beinahe unter. Daneben wurde Gerhard Seiberth für seine langjährigen Leistungen zum Ehrenwehrführer ernannt. Für die scheidende Ortsbürgermeisterin Julia Kren (Wählergruppe Meckenheim) zeigen diese Beispiele, mit wie viel Herzblut die Meckenheimer Wehrleute bei der Sache sind. Die zwölf Abgeordneten der Wehr aus der Partnergemeinde Grabenstätt hatten zum Nachlöschen von Einsätzen ein Fässchen Bier dabei, und ein dickes Lob gab es von Birgit Müller, der Vorsitzenden des Arbeitskreises der Ortsvereine: „Mir in Meckenheim, mir schlofe äfach gut.“

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