Neustadt FFC Außenseiter beim Überraschungsteam
Niederkirchen. Am vierten Spieltag der Zweiten Frauenfußball-Bundesliga Süd gastiert der 1. FFC Niederkirchen am Sonntag, 14 Uhr, sowohl beim jüngsten Verein dieser Liga als auch beim bisherigen Überraschungsteam dieser Saison. Gastgeber FSV Hessen Wetzlar wurde nämlich erst am 30. Juni 2015 gegründet. Der FSV erwartet die Mannschaft von FFC-Trainer Niko Koutroubis als Tabellenzweiter und ist noch ohne Punktverlust.
Ähnlich wie in vielen anderen deutschen Regionen ist die Entwicklung des Frauenfußballs auch in Mittelhessen von Übernahmen und Neugründungen geprägt. Bis 2010 war der etwa zehn Kilometer westlich von Wetzlar beheimatete FFC Braunfels das Zentrum. Dieser wechselte dann zur SG Eintracht Wetzlar, die eine Frauenfußball-Abteilung gründete. Als dieser Verein 2014 finanzielle Probleme bekam, entschlossen sich die Fußballerinnen, aus dem Großverein wieder auszuscheiden und gründeten mit dem FSV Hessen Wetzlar einen eigenständigen Club. Trotz dieser Turbulenzen wurden sie vor einem Jahr noch unter dem Dach der SG Eintracht mit 15 Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten FFC Wacker München Meister der Regionalliga Süd und stiegen in die Zweite Liga auf. Ihre erste Saison in dieser Klasse beendeten die Hessen auf Rang neun. Die zweite Spielzeit als eigenständiger Verein verlief mehr als beeindruckend: Zum Auftakt verlor Wetzlar in der ersten DFB-Pokalrunde gegen den Bundesligisten SC Sand lediglich mit 1:3 und gewann danach alle drei bisher absolvierten Punktspiele, unter anderem am zweiten Spieltag beim VfL Sindelfingen mit 3:1. Während die Niederkirchener Erfolgsserie nach 25 Meisterschaftsspielen ohne Niederlage vor der Länderspielpause des vergangenen Wochenendes zu Ende gegangen ist, sind die Wetzlarerinnen seit dem 24. April in Zweitligapartien ungeschlagen. „Aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs fahren wir als Außenseiter nach Wetzlar“, meint Koutroubis. Da seine junge Elf jedoch auch bei der jüngsten Heimniederlage gegen die stark eingeschätzten Sindelfingerinnen durch sehr viel Einsatz habe mithalten können, sei er zuversichtlich, dass auch im Lahntal etwas zu holen sei. „Wenn wir es schaffen, unsere individuellen Fehler zu minimieren, können wir in Wetzlar mindestens einen Punkt mitnehmen“, meint er. |dil