Neustadt FFC fortan ohne Kaya Buhl
Niederkirchen. In der Zweiten Frauenfußball-Bundesliga Süd werden am Wochenende nur zwei vorgezogene Partien des letzten Vorrundenspieltages ausgetragen. Außer dem Spitzenspiel zwischen dem FC Bayern München II und der TSG Hoffenheim II handelt es sich dabei um das Spiel des 1. FFC Niederkirchen am Sonntag, 14 Uhr, im Franz-Kremer-Stadion beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln. Der FFC tritt von nun an ohne Stürmerin Kaya Buhl an. Sie hat sich abgemeldet.
Zwei Wochen nach dem überraschenden Auswärtssieg beim FC Bayern fahren die Niederkirchenerinnen morgen selbstbewusst nach Köln. „Wenn wir es schaffen, auch dort unser Spiel durchzudrücken und auch wieder etwas Glück haben, können wir erneut punkten“, ist sich FFC-Trainer Niko Koutroubis sicher. Optimistisch mache ihn auch die beim jüngsten Sieg gezeigte konzentrierte Mannschaftsleistung und dass seine Vorgaben konsequent umgesetzt worden seien. Das spielfreie Wochenende vor sieben Tagen sei ihm gelegen kommen. „Dadurch konnten wir Kraft tanken und uns auf die beiden letzten Spiele dieses Jahres vorbereiten“, betont er. Getrübt wird die derzeitige Stimmung in Niederkirchen allerdings wegen Problemen im Personalbereich – und dies nicht nur, weil außer den Langzeitverletzten Laura Schmahl und Sina Stortz auch Vivien Wagner verletzungsbedingt auszufallen droht. Zwischenzeitlich meldete sich nämlich Kaya Buhl nach Differenzen mit FFC-Geschäftsführerin Anja Marx ab. „Für mich ist es sehr wichtig, dass auch das Menschliche in einem Verein stimmt. Aber das, was in Niederkirchen läuft, ist sehr unmoralisch. Ich leide sehr darunter und meine Leistung auch“, begründet die Stürmerin ihre Entscheidung, den Club zu verlassen. Nachdem sie Koutroubis informiert habe, habe sich auch niemand von der Vereinsführung bei ihr gemeldet. Anja Marx teilte auf Nachfrage mit, dass sich Kaya Buhl bei ihr selbst diesbezüglich nicht gemeldet habe und ihr gegenüber auch kein Vorstandsmitglied davon etwas gesagt habe. „Ich habe mit Niko Koutroubis erst gestern telefoniert, und in diesem Gespräch war dies kein Thema“, ließ sie am Donnerstagabend wissen. Sie könne deshalb auch nicht bestätigen, dass Kaya Buhl nicht mehr zum Kader gehöre. Frauenfußball hat beim 1. FC Köln übrigens keine Tradition. Erst seit sich 2009 der FFC Brauweiler/Pulheim, der wiederum neun Jahre zuvor aus dem SV Grün-Weiß Brauweiler hervorgegangen war, den Kölnern anschloss, verfügt der Traditionsclub über eine entsprechende Abteilung. An die großen Erfolge, die Brauweiler erzielt hat, kam der 1. FC Köln allerdings bisher nicht heran. Die Rheinländerinnen wurden noch unter dem Dach des SV Grün-Weiß 1997 deutscher Meister, 1992, 1994 und 1995 deutscher Vizemeister und gewannen 1991, 1994 und 1997 den DFB-Pokal. Den einzigen Titel, den sie seit dem Übertritt zum 1. FC Köln erzielten, war im vergangenen Jahr die Meisterschaft in der Zweiten Bundesliga Süd, der nur ein Jahr später der Abstieg aus der Bundesliga folgte. Ein Wiedersehen gibt es am Sonntagnachmittag mir Karoline Kohr, die im Sommer vom Regionalligisten TuS Issel zum 1. FC Köln gewechselt ist und sich in der vergangenen Saison ein Duell mit Kristin Götz um den ersten Platz in der Regionalliga-Torschützenliste geliefert hat. Mit einem Tor weniger als die Niederkirchenerin musste Kohr sich am Ende mit Platz zwei zufrieden geben. Sie braucht ihren Wechsel nach Köln nicht zu bereuen, da sie in allen bisherigen neun Zweitligaspielen eingesetzt worden ist und dabei sechs Tore erzielt hat. Kristin Götz wartet dagegen immer noch auf ihren ersten Saisontreffer. Das liegt aber vor allem daran, dass Koutroubis sie seit dem Aufstieg der Niederkirchenerinnen im Abwehrzentrum bevorzugt und sich daran wohl auch weiterhin nichts ändern wird. Dass der FFC bisher erst neun Gegentore hat hinnehmen müssen und damit über die viertbeste Abwehr der Liga verfügt, gibt ihm Recht. In dieser Saison hat die von Marcus Kühn trainierte Kölner Frauenmannschaft noch gute Chancen, gleich wieder in die Erste Bundesliga aufzusteigen: Da die TSG Hoffenheim II und der FC Bayern München II nicht aufstiegsberechtigt sind, reicht am Ende möglicherweise der dritte Tabellenplatz aus, um ins Oberhaus zu kommen. Und auf den derzeitigen Drittplatzierten Hessen Wetzlar haben die Kölnerinnen als Tabellenvierter lediglich zwei Punkte Rückstand. |dil