Neustadt „Furioser Powerhandball“

«Pforzheim.» Fünfmal war die TSG Haßloch nach ihrem Wiederaufstieg in die Dritte Liga Süd der Handballer gegen die TGS Pforzheim aufgelaufen. Fünfmal hatten die Pforzheimer bei diesen Aufeinandertreffen die Zähler verbucht. Beim 29:23-Sieg in der Vorrunde hatte Haßlochs Sportlicher Leiter Thomas Müller seinerseits vorgeschlagen, die Punkte künftig ohne Spiel den Pforzheimern zu überlassen. „Beim sechsten Mal haben wir nun mit furiosem Powerhandball zurückgeschlagen“, meinte ein strahlender Müller nach dem unerwartet deutlichen 34:20 (16:13)-Auswärtssieg.

Dabei hatte die Partie für die Wartberger, bei denen wider Erwarten auch Kapitän Florian Taafel mit auflief, ganz verheißungsvoll begonnen. Es waren noch keine zwei Zeigerumdrehungen gespielt, da hatten Marco Kikillus und Michal Wysokinski gegen die noch nicht sortierte Gästeabwehr die Pforzheimer mit 2:0-Treffern nach vorne geschossen. Nach dem 4:2 durch Alexander Klimovets blieb der Gast aus der Pfalz dann aber mit den Fersen am Kreis kleben. TSG-Trainer Tobias Job erklärte: „Wir haben gewusst, dass die Pforzheimer den Weg über ihre starken Kreisläufer suchen.“ Die Pfälzer machten somit die Räume von Wysokinski und Sruk eng, fanden aber trotzdem Mittel, die Fehler der Pforzheimer, bei denen vor allem Maris Versakovs, der die Turngesellen in den Spielen zuvor maßgeblich über die schwierige personelle Situation gesteuert und diesmal einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte, auszunutzen. Mit einem 6:0-Lauf drehten die Gäste mit Tempoläufen von Florian Kern und Dennis Gregori sowie einem konsequenten Rückraum binnen sieben torlosen Pforzheimer Minuten den Rückstand in eine eigene 8:4-Führung (12. Minute). Taafel, Wysokinski sowie Dykta machten es mit den nächsten drei Einschüssen dann wieder eng, ehe Haßlochs wurfgewaltiger Rückraum das Restviertel bis zum 16:13-Pausenstand bestimmte. Nach dem Wechsel wieder ein 2:0-Blitzstart der Pforzheimer, die dann aber nach dem 15:16-Anschluss mit unvorbereiteten Würfen den Ausgleich zu erzwingen versuchten. Haßloch dankte dies mit einem erneuten 6:0-Lauf und war bei der Auszeit, die Gästetrainer Job in Minute 42 beantragte, mit 22:16-Toren weg. Nachdem Oliver Zeller mit dem 27:17 in der 49. Minute den Haßlocher Vorsprung zweistellig ausgebaut hatte, schickte Andrey Klimovets in der Restzeit mit Fassunge, Salzseeler, Dykta, Bujotzek, Mitzel und seinem Filius Alexander eine Younster-Sechs ins Feuer, die den ausgebufften Gästen bis zum 20:34-Abpfiff voll ins Messer lief. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die vor allem in der zweiten Hälfte mit einer baumstarken Abwehrleistung, starken Torhütern und einem laufschnell kombinierenden Angriff den Pforzheimern nicht die Spur einer Chance ließ“, sagte ein strahlender Tobias Job, der seinen Mannen unisono die wohl beste Saisonvorstellung bescheinigte. Aber auch auf der Gegenseite zeigte sich Pforzheims Sportlicher Leiter Wolfgang Taafel am Ende aufgeräumter als erwartet. „Ich lasse mir wegen dieser ganz schwachen Vorstellung keine grauen Haare wachsen. Die Mannschaft hat Charakter, das hat sie in der schwierigen personellen Lage in den vergangenen Wochen bewiesen. Sie sitzt gerade schweigend und sinnierend in der Kabine, denkt über die Fehler nach, vor allem was man beim nächsten Spiel wieder besser machen kann.“ Mit der Platzierung im Endklassement unter den ersten Sechs und der Teilnahme am DHB-Pokal wird es in diesem Jahr für die Pforzheimer wohl nichts werden. Diese Chance hat nun eher Haßloch. Für die Pforzheimer muss dies kein Nachteil sein, denn dann kann man sich ungestörter auf die neue Saison vorbereiten ... So spielten sie TSG Haßloch: Schlingmann, Röpke – Borodovskis (4), Kern (1), Zech (5), Muhovec (1), Freitag (3), Seelos (2), Zellmer, Gregori (3), Job (2), Hartstern (4), Zeller (5), Götz (4). Spielfilm: 4:4 (8.), 4:8 (13.), 12:12 (25.), 13:16 (30.), 17:24 (47.), 17:31 (53.), 20:33 (59.). Beste Spieler: Wysokinski, Sruk - Hartstern, Kern. Zeitstrafen: 2/3. Siebenmeter: 4/4 - 0. Zuschauer: 400 - Schiedsrichter : Benedikt Franz/Dennis Wießmeyer.

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