Neustadt Gasnetz in sicheren Zustand gebracht

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Wer in Meckenheim einen Strom- oder Gasversorger sucht, findet einen vor Ort: Die Gemeinde hat ihr eigenes Werk. Über hundert Jahre versorgt das Energiewerk Meckenheim – damals noch als Elektrizitätswerk Meckenheim – die Gemeinde mit Strom und seit März 2015 zusätzlich mit Gas.

Eigenes Personal und oder gar ein Verwaltungsgebäude braucht es dafür nicht: Die Stadtwerke Neustadt sind mit der technischen und kaufmännischen Betriebsführung beauftragt. „Wir bieten unseren Bürgern eine sichere Energieversorgung zu günstigen Konditionen an“, betont Ortsbürgermeister Heiner Dopp und ehrenamtlicher Werkleiter des Energiewerkes. Die Preise für Strom und Gas werden im Werksausschuss und Gemeinderat und ohne kommerzielle Absichten abgestimmt. Im Stromsektor ist das E-Werk in Meckenheim Grundversorger, das heißt, die meisten Haushalte im Netzgebiet erhalten von hier ihren Strom. Das soll nun auch für die Gasversorgung erreicht werden. „Wir sind dabei bereits auf gutem Weg und die Stromkunden bleiben uns treu“, so Dopp zuversichtlich, auch wenn der Strompreis, wegen der höheren EEG-Umlage, im März um 1,47 Cent pro kWh (brutto) angehoben werden musste. Der verbrauchsabhängige Gaspreis geht dagegen runter. Beispielsweise reduziert sich der Betrag, für den durchschnittlichen jährlichen Verbrauch einer Familie (10.001 bis 50.000 kWh) auf 5,30 Cent pro kWh. Das E-Werk machte im vergangenen Jahr nur im Gesamtgeschäft einen Gewinn. „Das sieht für 2017 anders aus“, ist sich Dopp sicher, denn ab diesem Wirtschaftsjahr wird auch für das Gasgeschäft mit positiven Zahlen gerechnet. Nach der Netzübernahme wurden bei einer routinemäßigen Gasrohrüberprüfung 16 Leckagestelle im Gemeindebereich festgestellt. Diese wurden alle umgehend repariert. „Das Gasnetz ist jetzt in einem absolut sicheren Zustand“, versichert Dopp. Allerdings habe diese Häufung der Schadstellen die finanzielle Planung etwas durcheinander gebracht. Bei vorangegangenen Untersuchungen, durch eine andere Firma, wurden nur vier undichte Stellen ausgemacht. Für die Reparaturarbeiten mussten rund 64.000 Euro investiert werden. Eine erneute Untersuchung ergab, dass das Meckenheimer Gasnetz nun einwandfrei sei. Das Netz wird zweimal jährlich untersucht. Der Gewinn verbleibt bereits seit 20 Jahren komplett im gemeindeeigenen Energiewerk und läuft nicht in anonyme Kassen irgendwelcher Großkonzerne, so der Werksleiter. Dadurch sei inzwischen ein Polster von 450.000 Euro angewachsen. Auch beim Kauf des Gasnetzes konnte rund die Hälfte (600.000 Euro) des Anschaffungsbetrags über Barmittel finanziert werden. Die Gewinne könnten zwar auch für die Gemeinde eingesetzt werden, was jedoch zurzeit nicht nötig sei. In den Gemeindehaushalt fließen allerdings die Konzessionsabgaben für Strom und Gas. 2015 waren das rund 90.000 Euro. Investiert wird 2017 ins Gasnetz mit drei neuen Anschlüssen in der „Alten Ziegelei“ und in die Vorbereitung von Gasleitung und Anschlüsse im Neubaugebiet M7, zwischen Böhler und Haßlocher Straße. Beim Stromnetz müssen unter anderem die Schaltanlage „Auf der Höhe“ instand gesetzt (40.000 Euro) und bei der Übergabestation an der VG-Halle das Kabel (30.000 Euro) ausgetauscht werden. Durch die fortlaufenden Investitionen, sei das Versorgungsnetz immer auf dem neusten Stand. Zudem konnten auch die Leitungsverluste reduziert werden. Das E-Werk Meckenheim liefert zudem auch Naturstrom, der aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird. Weitere Info: www.ewerk-meckenheim-pfalz.de. Termin Der Meckenheimer Gemeinderat befasst sich am Montag, 13. März, mit den Planzahlen des E-Werks für das Wirtschaftsjahr 2017. Weiter stehen Bauanträge auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung, die um 20 Uhr im Ratssaal stattfindet.

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