Neustadt Gelöbnis: Eurofighter über dem Hambacher Schloss

Einmarsch zum Gelöbnisplatz auf dem Schlosshof.
Einmarsch zum Gelöbnisplatz auf dem Schlosshof.

Gut 260 Rekruten der Bundeswehr haben auf dem Hambacher Schloss ihr Feierliches Gelöbnis oder ihren Eid abgelegt. Eine besondere Überraschung ließ so manchen Zuschauer zusammenzucken.

Bei Veranstaltungen auf dem Hambacher Schloss wird praktisch nie versäumt, auf das Besondere dieses Ortes hinzuweisen. Beim Gelöbnis am Donnerstagnachmittag war das nicht anders, wobei der Kommandeur des Luftwaffenausbildungsbataillons Germersheim, Oberstleutnant Christoph Kück, sehr deutlich machte, dass es auch eine enge Beziehung zu Hambach gebe. Die Patenschaft des Ortes mit der 1. Kompanie des Bataillons feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen und sei „ein Paradebeispiel der Integration der Streitkräfte in unsere Gesellschaft und den funktionierenden Austausch zwischen Bundeswehr und Gesellschaft“. Dafür bedankte sich Kück stellvertretend für alle Hambacherinnen und Hambacher bei Ortsvorsteher Pascal Bender und seiner Vorgängerin Gerda Bolz, die er beide mit Vornamen anredete.

Dass diese Worte nicht nur dahergesagt waren, hatte man schon erkennen können, als Bolz auf dem Schloss eintraf und herzlich einige Soldaten umarmte. Auch Bender war direkt im freundschaftlichen Austausch zu sehen.

Ranghohe Offiziere und OB Weigel beim Abschreiten der Formation.
Ranghohe Offiziere und OB Weigel beim Abschreiten der Formation.

Ihr Gelöbnis (Freiwillig Wehrdienstleistende) oder ihren Eid (Zeitsoldaten) legten rund 260 Rekrutinnen und Rekruten ab, die aus den zwei Kompanien des Luftwaffenausbildungsbataillons und aus dem ABC-Abwehrbataillon 750 Baden (Bruchsal) stammten.

Ehrengast der Veranstaltung war Brigadegeneral Ansgar Meyer, der Kommandeur des Zentrums für Innere Führung in Koblenz. Meyer wies auf die Besonderheit des Soldatenberufs hin. Die Entscheidung, das eigene Leben einzusetzen oder anderen das Leben zu nehmen, verlange eine „stark gefestigte Persönlichkeit“. Diese sei auch nötig, „um sich nicht zu Unrecht hinreißen zu lassen“, ergänzte der General mit Blick auf Kriegsschauplätze in der Welt. Meyer betonte die Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft, wies aber auch darauf hin, dass dies keine Einbahnstraße sein dürfe: Aus der Gesellschaft müsse auch Anerkennung kommen.

Ein Eurofighter flog am Ende des Gelöbnisses eine Schleife über dem Schloss.
Ein Eurofighter flog am Ende des Gelöbnisses eine Schleife über dem Schloss.

Nachdem die jungen Soldaten gelobt oder geschworen hatten, „der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“, wurde die Nationalhymne angestimmt. Noch bevor sie verklungen war, erfolgte eine Überraschung, die so manchen Zuschauer ein bisschen erschreckte: ein Eurofighter zog im Tiefflug eine Schleife über dem Schloss. Kück sprach danach von einer „Demonstration von Airpower“.

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