Neustadt Haßloch macht sein eigenes Ding

«HASSLOCH». Nach dem Ausstieg von Speyer als Kooperationspartner 2017 organisiert die Gemeinde Haßloch das frühere Kindertheaterfestival „Theater International“ in diesem Jahr von 8. bis 14. September nun ganz allein, auch ohne die früheren Mitstreiter Bad Dürkheim und Ludwigshafen, unter dem schlichten Titel „Theaterfestival“. Die Organisation liegt beim Jugend- und Kulturhaus Blaubär. Das Angebot richtet sich vor allem an Schulen und Kindergärten. Dazu gibt es ein freies Stück für alle. Die Förderung durch das Land fällt weg.

„Alle Beteiligten der früheren Kooperation wollen sich jetzt erst wieder selbst finden“, begründet Haßlochs Sozialdezernent Ralf Trösch (SPD) die überraschende Veränderung. Trotz der eher kurzfristigen Mitteilung – das Festival fand in der Vergangenheit immer erst viel später im Jahr statt – sind die Flyer bereits gedruckt, auch die Plakate für das freie Stück hängen schon. 2017 war das Leporello mit den Terminen noch gemeinsam für Haßloch und Bad Dürkheim erschienen, nachdem Speyer als Veranstalter ausgestiegen war. Ludwigshafen, 1991 die Gründungsstätte des Festivals, das ursprünglich „Kindertheater International“ hieß, hatte bereits da – anders als früher – ein eigenes Faltblatt herausgegeben. „Uns war es wichtig, das Festival nicht pausieren zu lassen. Das wäre aber der Fall gewesen, wenn man die Zügel in diesem Jahr nicht selbst in die Hand genommen hätte. Und das wiederum wäre ein großer Verlust gewesen, denn die Besucherzahlen bestätigen die große Bedeutung und Beliebtheit“, sagt Trösch. „Vorerst ist die Kooperation also auseinander, aber das bedeutet nicht, dass sich das nicht in den Folgejahren auch wieder ändern könnte“, lässt er aber ein Türchen für eine Neuauflage der Zusammenarbeit offen. Auf der Homepage der Stadt Ludwigshafen ist indes zu lesen, dass man „als Hauptveranstalter und Gründer des Festivals die höchst erfolgreiche Marke ,Theater International’ natürlich fortführen“ und als Chance nutzen wolle, „das Festivalprofil zu schärfen und durch neue Kooperationspartner weiterzuentwickeln“. Blaubär-Mitarbeiterin Ulli Mundt-Hartmann kündigte für Haßloch sechs Stücke an. Außer dem Jugendstück „LiebeLove and the Sexperts“, das am Donnerstag, 13. September, um 10 Uhr im „Kulturviereck“ auf dem Programm steht und die spannenden Themen erste Liebe und Sexualität behandelt, finden alle Aufführungen im Jugend- und Kulturhaus Blaubär statt. In der Vergangenheit waren auch Schüler aus Böhl-Iggelheim und Meckenheim im Publikum, diesmal seien die Plätze für Gruppen schon jetzt von Haßlocher Einrichtungen ausgebucht. Der einzige Termin, der sich ans allgemeine Publikum richtet, steht gleich am Samstag, 8. September, um 15 Uhr im „Blaubär“ an: „Der Regenbogenfisch“, eine Mischung aus Schauspiel und Handpuppentheater der „Freien Bühne Neuwied“, das sich an Kinder ab vier Jahren richtet und von einem wunderschönen, aber hartherzigen Fisch handelt, der erst lernen muss, dass Arroganz ganz schön einsam machen kann. Die Reihe der Schul- und Kindergartenaufführungen beginnt dann am Montag, 10. September, um 10 Uhr mit „Karni und Nickel: Der große Streit“, gespielt vom Figurentheater Fex aus Helmstadt, setzt sich am Dienstag mit „Das Geheimnis der Maultasche“ des Kinder- und Jugendtheaters Speyer und am Mittwoch mit der musikalischen Figurenfabel „Josephine und Parcival“ des Buchfink-Theaters aus Göttingen fort. Zum Abschluss am Freitag, 14. September, spielt das Figurentheater Unterwegs aus Bad Waldsee dann ab 10 Uhr „Herr Röslein“. Noch Fragen? Karten für „Der Regenbogenfisch“ (4/6 Euro) im Blaubär, Rathausplatz 5, in Haßloch (06324/ 935460). Für die Vormittagsveranstaltungen gibt es noch (Rest-) Karten.