Neustadt Haßlocher Gegner gibt Kalabic Rätsel auf

91-74049318.jpg

Hassloch/Teningen. Lediglich ein Punkt trennt die SG Köndringen-Teningen (9:11) und die TSG Haßloch (8:12) in der Tabelle der Südstaffel der Dritten Handballliga. Die Kontrahenten treffen heute, Samstag, 20 Uhr, in der Ludwig-Jahn-Halle in Teningen aufeinander. Während die Gäste aus der Pfalz mit dem bisherigen Abschneiden als Neuling leben können, blieben die Südbadener doch ein wenig hinter den Erwartungen zurück.

So sieht es auch Haßlochs Trainer Admir Kalabic. „Wir sind momentan als Aufsteiger in einer Lernphase und befinden uns auf einem guten Weg. Die Jungs ziehen voll mit, die Stimmung ist gut“, bilanziert der Coach nach einem Drittel der Saison. Die SG, die er aus der vergangenen Spielzeit und vom Videostudium bestens kenne, gebe momentan allerdings einige Rätsel auf. „Ich hätte diese Truppe etwas weiter vorne erwartet. Sie ist sehr gut eingespielt und normalerweise auch heimstark“, wundert sich Kalabic über das eher durchwachsene Abschneiden der Breisgauer. So holte das Team um den ehemaligen dänischen Nationalcoach Ole Andersen, der bereits in den höchsten Ligen der Schweiz, Deutschlands und seines Heimatlandes arbeiten durfte, in der vergangenen Saison in eigener Halle 25:5 Punkte. Allerdings scheint der Gastgeber diese Heimstärke etwas eingebüßt zu haben, denn aus den bisherigen Auftritten vor heimischem Publikum wurden lediglich zwei der vier Spiele gewonnen. So sprach man in den eigenen Reihen nach dem letzten Heimspiel gegen den VfL Pfullingen gar von einem „ernüchternden Heimauftritt“. „Die haben sicher einiges gutzu- machen und werden alles versuchen, um ihr Publikum zu versöhnen“, er- wartet Haßlochs Trainer einen schweren Gang. „Wir brauchen einen nahezu perfekten Tag, um in Teningen zu punkten. Die Defensivabteilung muss sehr stabil stehen, damit wir dann durch schnelles Umschalten einige Male zu einfachen Toren kommen können. Zudem dürfen wir uns keine technischen Fehler leisten“, fordert Kalabic und lässt durchblicken, dass er auf die 6:0-Deckungsvariante zurückgreifen möchte, die zuletzt dem TV Großsachen große Schwierigkeiten bereitet hatte. Allerdings behält er sich vor, während des Spiels alternative Formationen einzustreuen. „Du musst immer in der Lage sein, dein Abwehrsystem entsprechend umzustellen, um damit die Angreifer vor neue Aufgaben zu stellen und den Spielfluss des Gegners zu hemmen“, erwartet Kalabic eine gewisse Flexibilität von seinen Akteuren. Sicher sei für ihn, dass man sich in der Fremde nicht nur auf den formstarken Torhüter Daniel Schling- mann verlassen dürfe, der gegen Großsachsen das Team in der ersten Hälfte im Spiel gehalten habe. Mit Ausnahme von Florian Kern, der in den kommenden beiden Begegnungen aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung steht, kann Haßlochs Coach auf das erfolgreiche Team des vergangenen Spieltages bauen. Nach tendenziell starkem Saisonstart ist die SG Köndringen-Teningen durch drei aufeinanderfolgende Niederlagen in die untere Tabellenhälfte abgerutscht. Ausgerechnet gegen einen Aufsteiger soll die Negativserie endlich reißen. Gegen die stark aufspielenden Liganeulinge hat sich die SG in dieser Runde bislang schwer getan und in drei Spielen erst einen Punkt geholt. SG-Kreisläufer Chris Berchtenbreiter ist es indes egal, ob Aufsteiger oder nicht – für ihn zählt nur der Sieg: „Der Puffer auf die Abstiegsränge ist aufgebraucht. Die Partie gegen Haßloch wird ein echter Härtetest gegen einen direkten Konkurrenten. Dieses Spiel müssen wir gewinnen.“ Ähnlich sieht das sein Trainer Ole Andersen: „Uns interessiert nicht, ob ein Aufsteiger kommt oder nicht, nur, ob wir gewinnen können.“ Und das könne sein Team dann, wenn es mannschaftlich geschlossener auftrete: „Es gibt Erklärungen für die drei Niederlagen. Da war auch viel Unvermögen einzelner dabei. Spielerisch sind wir aber in den letzten Wochen nicht schlechter geworden.“ Die Gäste kommen jedenfalls auch mit einer psychologischen Hypothek in die Ludwig-Jahn-Halle: Auswärts haben die Pfälzer in der neuen Liga noch nicht viel gerissen, 1:9 Punkte und im Schnitt fast 35 Gegentore stehen bei Haßloch zu Buche. „Deren Qualitäten liegen absolut in der Offensive“, warnt Andersen vor einer Fehlinterpretation der Zahlen. „Insbesondere Mittelmann Peter Masica ist einer der wurfstärksten Spieler der Liga.“ (erab/feho)

x