Neustadt Harmlos, fehlerhaft und böse abgestraft

Verbessert, aber noch erfolglos: Annika Fend.
Verbessert, aber noch erfolglos: Annika Fend.

«Frankfurt.» Hoffnungsvoll fuhr der Frauenfußball-Zweitligst 1. FFC Niederkirchen gestern zum Auswärtsspiel beim 1. FFC Frankfurt II. Völlig deprimiert trat er die Heimreise an. Haarsträubende Abwehrfehler ermöglichten den Gastgeberinnen einen 5:0-Sieg, durch den die Niederkirchenerinnen weiterhin auf Punkte warten und nach dem dritten Spieltag das Tabellenende zieren.

Niederkirchens Trainer Niko Koutroubis ließ seine Mannschaft zwar wie gewohnt mit einer Fünferabwehrkette agieren, nominierte aber diesmal mit Annika Fend, die sich in ihrer Leistung deutlich gegenüber den vergangenen Spielen zeigte, und Silvana Arcangioli zwei Spitzen. Dies führte tatsächlich dazu, dass die Niederkirchenerinnen in der Offensive stärker waren. Torgefahr kam im gegnerischen Strafraum aber trotzdem kaum auf. Besonders ärgerlich war, dass die Frankfurterinnen nicht wesentlich stärker als die Koutroubis-Elf waren. Sie hatten zwar von Beginn an mehr vom Spiel, aber überzeugend war ihre Vorstellung nicht. Nachdem Sophia Kleinherne in der siebten Minute bei der ersten Chance der Gastgeberinnen über das Niederkirchener Tor geschossen hatte, leistete sich sieben Minuten später Laura Weinel, die Koutroubis nach einer halben Stunde auch durch Celine Wagner ersetzte, den ersten schweren individuellen Fehler. Völlig unerklärlich spielte sie den Ball in den eigenen Strafraum, in dem die Frankfurterin Alexandra Emmerling blitzschnell reagierte und der bedauernswerten Nadine Winckler bei ihrem Schuss aus kurzer Distanz keine Abwehrchance ließ. Nach dem 1:0 kam nach Zuspiel von Lina Immesberger Annika Fend erstmals in aussichtsreicher Position zum Schuss, zielte aber wie zuvor Sophia Kleinherne zu hoch. Bis zur Pause hatten dann beide Teams noch jeweils eine gute Möglichkeit, aber diese blieb jeweils ungenutzt. Sieben Minuten nach dem Wiederanpfiff waren die Pfälzer Hoffnungen jedoch zerstört. Shekira Martinez hatte zunächst binnen weniger Sekunden zwei gute Möglichkeiten zum 2:0 vergeben, als sie Latte traf und mit dem anschließenden Nachschuss an Nadine Winckler scheiterte. Kurz darauf verwertete jedoch Nadine Anstatt eine Linksflanke, was die Moral der Niederkirchenerinnen fortan deutlich mindern sollte. Endgültig auf die Verliererstraße kamen Letztere durch einen Doppelschlag Mitte des zweiten Spielabschnitts. Martines verwertete zunächst eine Vorlage ihrer Sturmpartnerin Lea Schneider zum 3:0 (65.). Zwei Minuten später führte dann eine peinliche Situation zum vierten Tor der Frankfurter. Nach einem eigentlich harmlosen Weitschuss ließ Jasmin Mackert den Ball an sich vorbei, weil sie sich darauf verließ, dass Nadine Winckler diesen abwehren würde, und Winckler griff nicht ein, weil sie darauf eingestellt war, dass ihn Mackert kontrollieren würde. In der letzten Minute sorgte schließlich Anstatt mit einem mit der Hacke erzielten Treffer zum Endstand von 5:0. Koutroubis hatte jedenfalls mit seiner Aussage, dass sein Team nur erfolgreich sein könne, wenn individuelle Fehler vermieden würden, völlig Recht. Seine Spielerinnen setzten dies nicht um und bekamen letztendlich erneut die Quittung dafür. So spielten sie 1. FFC Frankfurt II: Bösl - Perri, Ostermeier, Kleinherne, Avant - Anstatt, Weber (83. Engel), May, Emmerling - Martinez (70. Berg), Schneider (77. Speck) 1. FFC Niederkirchen: Winckler – Striekert (61. Parsons), Weinel (30. Wagner), Klupp, Mackert, Schmahl - Stulin, Baumann, Immesberger - Fend (52. Radtke), Arcangioli Tore: 1:0 Emmerling (14.), 2:0 Anstatt (52.), 3:0 Martinez (65.), 4:0, 5:0 Anstatt (67., 90.) - Beste Spielerinnen: Anstatt, Martinez, Schneider - Baumann - Zuschauer: 115 - Schiedsrichterin: Bachmann (Sulzbach am Main).

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