Neustadt „Janusz kennt Neustadt gut, wir kennen Fulda“

Neustadt. Was sich die Wasserball-Freunde heimlich gewünscht haben, ist eingetreten: Wasserball-Bundesligist SC Neustadt trifft in den Entscheidungsspielen um den Klassenverbleib in der B-Gruppe auf die Wasserfreunde Fulda, die vom Ex-Trainer des SCN, Janusz Gogola, gecoacht werden. Zunächst geht es heute, Mittwoch, 20 Uhr, bei den Hessen um den ersten Punkt im Modus „Best-of-five“. Am Samstag, 19 Uhr, und Sonntag, 12 Uhr, folgen Spiele im Neustadter Stadionbad.

Wie berichtet, hat der Heimsieg gegen Wedding Berlin in der ersten Abstiegsrunde nicht ausgereicht. Neustadt verlor am Samstag in Berlin mit 6:9 und wurde mit drei gesperrten Spielern für das zweite Spiel in Wedding einen Tag später entscheidend geschwächt. So blieb am Sonntag nur noch eine Rumpfmannschaft mit drei Nachwuchsspielern, die das Spiel mit 3:11 verlor. Während Martin Görge und Luka Kolar allerdings nur ein Spiel gesperrt zuschauen mussten, sieht es für Kevin Oliveira düster aus. „Wir rechnen mit einem Minimum von fünf Spielen Sperre, denn Kevin hat sich im Wasser unsportlich verhalten“, informiert SCN-Trainer Davorin Golubic. Dass sein Spieler im letzten Abschnitt so ausgerastet sei, könne er nicht verstehen. Das Spiel sei bis zu diesem Zeitpunkt ruhig verlaufen, es habe kein Geschrei und keine Provokationen gegeben. Es sei ein insgesamt faires Match gewesen, betont Golubic. Aber das Team sei übermotiviert gewesen. So sei auch Torjäger Luka Kolar mit seiner nervösen Spielweise aufgefallen. Zudem sei er sehr gut abgeschirmt gewesen. Kolar reklamierte schließlich zu energisch bei den Schiedsrichtern und musste ebenfalls vorzeitig aus dem Wasser. Davorin Golubic sieht seine Mannschaft gegen Fulda, es gibt maximal fünf Spiele, in der Favoritenrolle. Fulda verlor gerade die erste Abstiegsrunde gegen Plauen deutlich mit 5:21 und 5:26. In der Hauptrunde hatte Neustadt sein Hauptspiel gegen Fulda mit 20:8 gewonnen. In Fulda ging es im März enger zu, der SCN gewann schließlich mit 12:8. „Dieses Spiel ist uns noch deutlich in Erinnerung. Wir wissen, was uns erwartet. Nicht nur Janusz kennt Neustadt gut, auch wir kennen Fulda“, betont Golubic. So werde er mit seinem Team die beiden Spiele nochmals intensiv per Video studieren. Unklar ist, ob Tim Hornuf wieder fit ist. Er fehlte erkrankt in den beiden Spielen in Berlin. Auch Fernando Mongrell spielt mit einem Handicap. An der linken Hand trägt er eine Schiene, um den gebrochenen Mittelfinger zu schützen. SCN-Manager Michael Heinz sagt zu dem Duell mit Gogola: „Wir sind besser als Fulda, aber wir müssen das noch im Wasser zeigen. Ich bin daher zuversichtlich, dass wir das in drei Spielen schaffen können. Wichtig wird der Auftakt am heutigen Mittwoch. Janusz ist ein exzellenter Trainer, und Fulda wird sicher gut von ihm eingestellt werden.“ In Fulda erwartet Gogola die Unterstützung von 300 bis 400 Fans. „Unsere Mannschaft muss nach den Niederlagen gegen Plauen etwas gut machen. Das Team wird beißen“, verspricht er. Außerdem wolle seine Mannschaft sich nicht kampflos aus der höchsten Spielklasse verabschieden. Da Kevin Oliveira gesperrt fehlen werde, habe er eine Sorge weniger. Drei seiner Spieler litten an gebrochenen Fingern aus der ersten Partie gegen Plauen. „Daher fehlten mir dann in Plauen alle drei Centerverteidiger. Wer jetzt von ihnen eingesetzt werden kann, weiß ich noch nicht“, so Gogola. Er ist seit Wochen mit SCN-Kapitän Matthias Held in regem Kontakt. „Wir wollten beide nicht, dass diese Konstellation zustande kommt. Das ist jetzt Schicksal“, betont Gogola. Er fieberte am Liveticker des Deutschen Schwimmverbandes am Samstag mit dem SC Neustadt und hatte bis zum Stand von 6:6 die Hoffnung, dass sich die Pfälzer in Berlin durchsetzen könnten. „Dann kam es aber zu den drei blöden Wasserverweisen, und damit war auch das Sonntagsspiel verloren“, bedauert Gogola die Neustadter Niederlage. So spielen sie SC Neustadt: Sucic - Ehrenklau, Mosashvili, Glaser, Hornuf, Mongrell, Erak, Kolar, Oliver Görge, Martin Görge, Ulrich, Held, Weigert. (kle)

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